1998: Ein junges Foto-Model ist unzufrieden mit ihrer Oberweite und unterzieht sich einer Operation. Diese geht schief. Jahrelang leidet die Frau an den Komplikationen. Anfang Juli 2019 verstirbt eine Frau aufgrund bisher ungeklärten Komplikationen nach einer Schönheitsoperation. Laut der Westdeutschen Zeitung hat auch eine Obduktion zunächst keine Hinweise auf die Todesursache geben können. Beide Fälle zeigen: Schönheitsoperationen können enorme Risiken bergen.

Denn die Fehlerquote von Schönheitsoperationen ist nicht zu unterschätzen. Behandlungsfehler können tödlich sein. Für den Arzt bedeutet das eine immense Verantwortung. Sollte er einen Fehler machen, steht nicht nur seine Zulassung auf dem Spiel, sondern auch das Leben seines Patienten. Und gleichzeitig sein finanzielles Polster – denn sollte ein Patient auf Schadenersatz klagen, stehen teure Rechtsstreitigkeiten ins Haus.
Behandlungsfehler im Promille-Bereich
Zwar halten sich die von Ärzten gemachten Behandlungsfehler aktuell stark in Grenzen. Dennoch gab die Bundesärztekammer für das Jahr 2018 über 1.800 Behandlungsfehler an, von denen 88 sogar mit dem Tod des Patienten endeten. Angesichts der jährlich knapp 20 Millionen Behandlungsfälle in Deutschland ist die Wahrscheinlichkeit eines Behandlungsfehlers demnach allerdings gering.
Der Medizinische Dienst des Spitzenverbandes Bund der Krankenkassen (MDS) geht hingegen von etwa 14.000 Behandlungsfehler-Gutachten jährlich aus. Von denen etwa ein Viertel bestätigte Behandlungsfehler sind.
„Wir nutzen die von den Gutachterkommissionen und Schlichtungsstellen gesammelten Erkenntnisse für Fortbildungen und Qualitätssicherungsmaßnahmen.“ – Prof. Dr. Andreas Crusius, Vorsitzender der Ständigen Konferenz der Gutachterkommissionen und Schlichtungsstellen der Bundesärztekammer, in einer Pressemitteilung
Wenn jeder Chirurg sein kann
Weiterhin hat die Sparte der plastischen Chirurgie ein besonderes Problem. Dies illustriert etwa der eingangs erwähnte Fall des Fotomodels. Wie der Focus berichtet, führte ein Kieferchirurg die Operation durch. Wie das geht: In der Medizin gibt es kein Verbot für praktizierende Ärzte, sich „Schönheitschirurg“ zu nennen. Laut der Deutschen Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen (DGPRÄC) ist es für Kunden daher wichtig, sich vor einer Operation ausreichend zu informieren.
„Kosmetischer Chirurg, Schönheitschirurg oder ähnliche Bezeichnungen – all diese Begriffe sind nicht geschützt und suggerieren den Patienten eine de facto nicht vorhandene Qualifikation.“ – Prof. Dr. Riccardo Guinta, Präsident der DGPRÄC, in einer Pressemeldung
ROLAND hilft dem Arzt
Sollte sich ein Arzt mit einer Schadensersatzforderung konfrontiert sehen, ist guter Rat teuer. Dann stellt sich die Frage: Liegt tatsächlich ein Behandlungsfehler vor? Wie leicht lässt er sich korrigieren? Folgt ein langer Rechtsstreit? In diesem Fall hilft die Berufs-Rechtsschutzversicherung vom Gothaer-Partner ROLAND. Dieser verhilft Ärzten zu rechtlicher Unterstützung, wenn er sich vor Schadensersatzansprüchen schützen muss. Folgende Leistungen sind außerdem versichert:
- Arbeits-Rechtsschutz (drei Monate Wartezeit)
- Steuer-Rechtsschutz
- Sozial-Rechtsschutz
- Disziplinar- und Standes-Rechtsschutz
- Und weitere
Weitere Informationen erhalten interessierte Makler im Gothaer Maklerportal.
Titelbild: © Gorodenkoff / Fotolia.com
Vielen Lieben Dank bezüglich deinem Artikel “Behandlungsfehler”. Ich setzte mich zur Zeit etwas mit dem Medizinrecht auseinander. Echt heftig, dass jährlich knapp 20 Millionen Behandlungsfälle in Deutschland passieren. Scheint als wären die Anwälte für Medizinrecht gut bedient.
Behandlungsfehler durch Ärzte sind wie Sie bereits anführen sicherlich selten, aber dennoch präsent. Meinem Cousin ist dies beim Einsetzen von Kronen passiert. Dies wird dann im Sinne des Medizinrechts durch den eigenen Rechtsanwalt geprüft werden und gegebenenfalls weiter mit den Parteien kommuniziert. Ob tatsächlich ein Behandlungsfehler vorliegt, kann durch die präzise Kommunikation aller Parteien inklusive des Juristen sicherlich am zuverlässigsten festgestellt werden. Vielen Dank für Ihren Beitrag.
Erstaunlich, wie viele Behandlungsfehler im Jahr 2018 passierten! Sogar schlimmer finde ich die Todesfälle! In solchen Fällen sollen die Ärzte definitiv haften. Sehr interessanter Beitrag, es hat mir einen guten Überblick über das Thema angeboten. Danke!
Man soll definitiv die Fehlerquote von Schönheitsoperationen nicht unterschätzen. Solche Behandlungsfehler können gefährlich sein! Meine Schwester hat Probleme nach einer Rhinoplastik gehabt und jetzt will sie einen Anwalt beauftragen.
Interessant, dass die Oberlidstraffung die beliebteste Schönheits-Op ist. Meine Mutter hatte genau diese Op gehabt und leider gab es ärztliche Behandlungsfehler. Nun überlegen wir uns einen Anwalt zu holen.
Ich hatte keine Ahnung, dass davon ausgegangen wird, dass es jährlich 14.000 Behandlungsfehlerberichte gibt. Mein Bruder wurde operiert, und er hat das Gefühl, dass während des Verfahrens ein Fehler aufgetreten ist. Ich werde ihm sagen, dass er mit einem Anwalt sprechen soll, der auf Medizinrecht spezialisiert ist, damit er die rechtliche Versorgung bekommt, die er sucht.