Die Flutkatastrophe infolge des Regentiefs Bernd 2021 kostete fast 200 Menschen das Leben und hat tausenden die Existenz zerstört. Es war das teuerste Unwetter, das Versicherungen jemals erlebt haben: Rund 8,5 Milliarden Euro betrug der Gesamtschaden, rund fünf Milliarden Euro wurden bereits ausgezahlt.
Erschreckende Schadensbilanz
Insgesamt gab es rund 213.000 Einzelschäden, 40.000 Pkw wurden beschädigt, 54.000 Hausratschäden wurden gezählt, 91.000 beschädigte Wohngebäude und 28.000 Firmen, die Sachschäden und Betriebsunterbrechungen angemeldet haben. An die 2.000 Einfamilienhäuser mit versicherten Schäden jenseits der 100.000 Euro wurden wieder in Stand gesetzt. Im Kreis Ahrweiler lag die durchschnittliche Schadenssumme bei 210.000 Euro pro Wohngebäude. Das ist der höchste jemals gemessene Schadendurchschnitt bei Wohngebäuden. Im Kreis Euskirchen war jedes vierte Haus beschädigt.
Psychische Hilfe für die Betroffenen vor Ort
Die Zahlen können nur anreißen, was die Menschen dort erlebt und durchgemacht haben in dieser Tragödie von historischem Ausmaß. Die Menschen vor Ort aber kämpfen nicht nur mit den wirtschaftlichen Folgen des Unglücks. Auch die psychischen Folgen sind immens: „Normalerweise leiden etwa drei Prozent der Menschen in der Region unter posttraumatischen Belastungsstörungen“, erklärte Markus Schmitt, leitender Psychologe beim Eichenberg-Institut, bereits im vergangenen Jahr direkt nach der Katastrophe im Ärzteblatt. Bis zu 15.000 Menschen könnten in der Region „psychiatrisch behandlungsbedürftig“ sein, weil sie mit den traumatischen Erlebnissen nicht fertig werden. Neben den staatlichen Hilfsangeboten bietet auch die Gothaer Krankenversicherung kostenlose psychische Unterstützung für Betroffene aus Katastrophengebieten. Über den Gothaer Mental-Kompass unterstützt medizinisch geschultes Personal telefonisch bei psychischen Problemen, bietet Assistenz und Beratung an. Zudem hilft der Mental-Kompass dabei, die richtige Fachärztin beziehungsweise den richtigen Facharzt zu finden oder zeitnah Termine zu bekommen.
Wirtschaftliche Hilfe und Engagement in der Region sind wichtig
Die Gothaer hat von dem auf sie entfallenden Schadensvolumen von 530 Millionen Euro über 300 Millionen bereits ausgezahlt. Die Bearbeitungsdauer der offenen Schäden ist auch abhängig von der Verfügbarkeit von Gutachtern, Sachverständigen, Handwerkern und Material. Auch müssen häufig Grundstücke darauf überprüft werden, ob sie überhaupt wieder mit einem Haus bebaubar sind. Auch ein Jahr nach der Katastrophe ist von Normalität in den betroffenen Regionen nichts zu spüren, erklärt Oliver Schoeller, Vorstandsvorsitzender des Gothaer Konzerns. „Das ist uns bewusst. Unser Engagement für eine möglichst schnelle Regulierung und Unterstützung vor Ort ist weiterhin ungebrochen“.
Sozialer und nachhaltiger Wiederaufbau wird unterstützt
Um den Weg in die Normalität zu ebnen, leistet die Gothaer auch über die Versicherungsleistungen hinaus Unterstützung beim Wiederaufbau in der Region. Bereits im Juli 2021 hatte die Gothaer einen Hilfsfonds mit einem Volumen von 500.000 Euro ins Leben gerufen. Gefördert werden seitdem vor allem soziale Projekte oder solche, die zu einem nachhaltigen Wiederaufbau in den betroffenen Regionen beitragen. Unterstützt wurden mittlerweile Projekte mit rund 300.000 Euro – unter anderem wurden Spielplätze in Bad Münstereifel wieder aufgebaut, ein Kinderheim in Rheinbach instandgesetzt oder ein DLRG Rettungsbootes in Euskirchen mit angeschafft. Weitere geförderte Projekte sind der Wiederaufbau von Senioreneinrichtungen und zerstörten Kindergärten und KiTas sowie die Instandsetzung von Sportplätzen und Vereinsheimen in den betroffenen Regionen.