Ferienzeit ist Einbrecherzeit: Wie können Kunden sich gegen Diebstahl absichern oder den Einbruch gar verhindern?
Bei Aufbruch Einbruch
Eine Familie bricht sorglos in den Sommerurlaub auf, nur um bei der Rückkehr festzustellen, dass in das Haus oder die Wohnung eingebrochen wurde. So oder so ähnlich wird es vermutlich schon vielen Urlaubern ergangen sein, denn Einbrecher nutzen die längere Abwesenheit von Bewohner gerne aus, um entspannt ins Haus einzusteigen. Soweit die Annahme. Allerdings: Eigentlich gibt es für Einbruch nicht wirklich eine Hauptsaison, erklär Ekkehart Karen vom Beratungsservice Einbruch-Diebstahl-Schadenprävention gegenüber der Gothaer:
„Einbrecher haben immer Saison. In Mehrfamilienhäuser wird gerne tagsüber zwischen mittags und frühem Abend eingebrochen, in Einfamilienhäusern ist der Nachmittag bis abends ca. 22.00 Uhr eine beliebte Einbruchzeit“
Dennoch lässt sich anhand von Statistiken feststellen, dass in den Monaten Januar, Februar und März tendenziell am wenigsten Einbruchsdiebstähle begangen werden, währen im Juli, August und September am häufigsten eingebrochen wird. Das merkt auch die Gothaer: 2021 erfasste der Kölner Versicherer im Jahr 2021 pro Monat durchschnittlich 587 Schadensfälle.
Abwesenheit schützt vor Einbruch nicht
Der Trend ist rückläufig. 2021 verzeichnete laut Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) mit rund 60.000 Wohnungseinbrüchen – einem Viertel weniger als im Jahr zuvor – ein Rekordtief. „Millionen Menschen haben im vergangenen Jahr überwiegend im Homeoffice gearbeitet. Das hat sich abschreckend auf Einbrecher ausgewirkt, weil dadurch das Entdeckungsrisiko zu hoch war“, sagte Jörg Asmussen, Hauptgeschäftsführer des GDV, zur Begründung. Dies ist allerdings kein Grund, fahrlässig zu werden. Besonders, wer in Gegenden mit höheren Einbruchsraten lebt, sollte Vorsicht walten lassen. Eine Grafik von Statista zeigt die Einbrüche in Deutschland nach Bundesländern in 2021:
Genauere Angaben zum Gefährdungsgrad ihrer jeweiligen Wohngegend erhalten Interessierte beispielsweise durch interaktive Karten. Unabhängig von statistischen Werten, gibt es jedoch einige Tipps, Tricks und Schutzmaßnahmen, die jeder befolgen kann, um einen Einbruch unwahrscheinlicher zu machen.
Hals- und Einbruch
Wie bereits festgestellt, nutzen Einbrecher die Abwesenheit der Haus- und Wohnungsbesetzer aus. Diese machen sie anhand von verschiedenen Anzeichen wie permanent geschlossenen Rollos, einem ungepflegten Garten (auch wenn das nicht immer ein Anzeichen für Abwesenheit sein muss) oder einem überquellenden Briefkasten fest. Dem entgegenzuwirken ist, laut Ekkehart Karen, allerdings recht simpel: „Das einfachste Mittel gegen Einbrüche ist es, Anwesenheit vorzutäuschen – etwa durch den Einsatz von Zeitschaltuhren für Rollläden und Lampen“. Natürlich ist das kein Allheilmittel, aber es ist allemal besser als nichts zu tun. Wer noch eine Nummer sicherer gehen möchte, kann spezielle Schutzmaßnahmen ergreifen, wie die Einbruchssicherung von Fenstern und Türen. Ekkehart Karen erklärt:
„Solche Hindernisse kosten die Diebe etwas, das sie nicht haben: Zeit und das Risiko, Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen. Allein 2021 sind 48,7 Prozent der Einbrüche an fachgerecht montierten Einbruch-Sicherungen gescheitert.“
Weitere Vorsichtsmaßnahmen fasst die Gothaer in ihrem Ratgeber Einbruchschutz zusammen.
Aufgeräumt, aufgeschrieben, ausgeräumt
Natürlich kann es trotz allen Vorkehrungen irgendwann doch zum Einbruch kommen. Dann ist es nicht nur wichtig, eine Hausratsversicherung von einem zuverlässigen Partner zu haben, sondern auch genau zu wissen, was gestohlen wurde. Deshalb lohnt es sich einmal gründlich aufzuräumen und dabei alle Besitztümer genau aufzulisten – idealerweise mit Wert und Rechnung. Sollte dann tatsächlich mal etwas geklaut werden, kann schnell die Inventarliste gecheckt werden, um jegliches Diebesgut schnell bei der Polizei und beim Versicherer als gestohlen zu melden.
Titelbild: Robert Daly/KOTO