Was ist Google My Business? Michael Glorius, SEO-Experte der Branche, erklärt, warum das Tool besonders für Vermittler sinnvoll ist die mit einem Unternehmen vor Ort sind. Außerdem gibt er fünf Tipps zur Nutzung von Google My Business sowie eine Checkliste für die Erstellung des eigenen Profils.
Google My Business kurz erklärt
Google My Business ist für viele auch unter Google Places oder Google Plus Local bekannt. Es ist ein von Google kostenfrei bereitgestelltes Tool zur Aufbereitung des eigenen Unternehmensauftritts in der Google-Welt.
Über ein Dashboard, also eine Art grafische Benutzeroberfläche, können Vermittler ihre Daten zentral verwalten und ändern. Dazu gehören beispielsweise Adressdaten, Öffnungszeiten, Bilder, Neuigkeiten, Referenzen, Produkt- sowie Leistungsinformation und noch einige Funktionen mehr, die Google beinahe wöchentlich ergänzt und verbessert.
Alle Daten, die Vermittler hier zur Verfügung stellen, nimmt Google her, um daraus Dienste wie Google Maps oder die Google Suche zu versorgen. Sucht ein Nutzer dann nach dem Unternehmen oder einer entsprechenden Dienstleistung des Unternehmens, ist gerade mobil die Wahrscheinlichkeit sehr hoch, dass Google die Daten aus dem Profil ausspielt.
Wann braucht man Google My Business?
Das Google-Tool sei jedem zu raten, der ein Unternehmen gegründet hat, so Glorius.
„Google My Business sind die Gelben Seiten des Internets.“
Ein Eintrag auf die Google-Plattform erleichtert Kunden die Informationssuche. So können sie sich unabhängig von einer Webseite anschauen, welche Dienstleistungen ein Unternehmen anbietet oder wie zum Beispiel die Bewertungen anderer Nutzer für das Unternehmen ausschauen.
Für Vermittler die mit einem Unternehmen vor Ort sind, habe es außerdem den Vorteil, dass sie direkt einen Eintrag in Google Maps bekämen und somit leichter auffindbar wären, erklärt der SEO-Experte.
Welche Rolle spielt Google My Business im SEO-Bereich?
Google My Business ist bei der Suchmaschinenoptimierung substanziell.
„Ein Drittel aller Suchanfragen haben einen lokalen Bezug“, bestätigt der Experte.
Google nutzt zudem die Standortdaten des Nutzers bei der Ausspielung der Suchergebnisse. Gerade bei Smartphone-Suchen ist das von großer Bedeutung, da Nutzer in der Regel sofort ein brauchbares Ergebnis wollen. Als Beispiel zeigt Michael Glorius die Suche nach einem Versicherungsvermittler in München.
Der Ausschnitt im Bild zeigt die ersten organischen Suchergebnisse nach den Anzeigen.

Die drei gezeigten Profile sind nahezu komplett ausgefüllt. So ein vollständiges Profil ist Grundlage für die Ausspielung im sogenannten Local Pack von Google. Das alles kommt noch über den eigentlich organischen Suchergebnissen und zusätzlich mit der Möglichkeit direkt anzurufen oder via Klick eine Wegbeschreibung zu bekommen, um direkt zum Vermittler zu gelangen. „Wenn man dazu dann noch lokales SEO auf der eigenen Webseite betreibt, kommt der Nutzer schon kaum noch am Ergebnis vorbei“, stellt Glorius fest.
5 Tipps für die Nutzung von Google My Business
- Laut dem Experten ist es mit am wichtigsten, das Profil vollständig auszufüllen. Außerdem rät er vor dem Anlegen des Profils zu prüfen, ob bereits ein Konto vorhanden ist. Denn oft erstellt Google automatisch Einträge für Unternehmen.
- Wichtig sei außerdem, für das Profil eine Inhaberschaft zu beantragen. „Denn nur so kann jeder beeinflussen, wie das eigene Unternehmen für potenzielle Kunden dargestellt wird“, erklärt Glorius. Den Verifizierungscode für die Inhaberschaft können Unternehmer unter folgender URL beantragen: Google My Business Verifizierung
- Pro-Tipp vom Experten: „Nutze die kostenlose Werbefläche im GMB Konto und lege eine auf deine Produkte und Zielgruppe spezifisch erstellte Beschreibung an. Diese wird bei deinem Profil mit angezeigt und kann den Nutzer direkt überzeugen Kunde zu werden.“
- Der Experte rät außerdem sich auf das Kerngeschäft des Vermittlers zu konzentrieren. Jede Sparte aufzuzählen sei nicht hilfreich, weniger in dem Fall mehr. Zudem sollten Nutzer sich an die NAP (Name, Adress, Phone) Vorgaben von Google halten. Diese Daten sollten immer gleich aussehen, egal wo sie auftauchen. Beispielsweise sollte eine Telefonnummer immer einheitlich geschrieben werden, nicht einmal mit 0049 und einmal mit +49 beginnen.
- Auch auf Interaktion lege die Plattform viel Wert, so Glorius. Vermittler können Bewertungen einsammeln und beantworten. Gerade die Antwort sei sehr wichtig, da Google so merkt, dass Leben im Profil steckt. Regelmäßige Bewertungen werten das Profil zudem noch zusätzlich auf. Abgesehen ist die Google-Bewertung die erste Qualitätskontrolle, die jeder Nutzer hat.
Profil-Checkliste:
Damit Vermittler ihr Google My Business-Konto vollständig ausfüllen, liefert Michael Glorius hier eine Liste zur Kontrolle. Im Konto ausgefüllt sein muss:
- Firmenname
- Art des Unternehmens
- Adresse
- Öffnungszeiten
- Telefonnummer
- Webseite
- Branche
- Attribute
- Unternehmensbeschreibung
- Eröffnungsdatum
- Fotos (von/vom Geschäftsführer/in, Team, Innenaufnahmen Büro, Außenaufnahmen, Logo, beliebig erweiterbar, je mehr Bilder, desto besser)
Für Fortgeschrittene:
- Leistungen, Produkte, Angebote, Neuigkeiten und Corona-Regelungen
Alternativen zu Google My Business
Wer wenig mit Google arbeitet, kann auch Bing als Alternative nutzen. Bing Places ist das Äquivalent zu Google My Places. Die Plattform wird laut Glorius auch in ähnlicher Geschwindigkeit weiterentwickelt wie der Google-Konkurrent. Da jeder neue Windows PC automatisch mit Bing als voreingestellter Suchmaschine ausgeliefert wird, nimmt Bing Places und die Suchmaschine Bing auch immer mehr Relevanz und Marktanteil ein. „Auch wenn Bing noch weit abgeschlagen hinter Google liegt, bringt das Profil viel Sichtbarkeit mit wenig Aufwand“, erklärt Michael Glorius.
Über unseren Experten
Michael Glorius ist Online Marketing- und SEO-Spezialist für diverse Versicherungsmakler. Seit Anfang des Jahres 2020 ist er zudem Geschäftsführer der OMGlorius GmbH.