Die Gothaer ist 2021 über Markt gewachsen – trotz Pandemie und Flutkatastrophe. Im Rahmen des Jahresabschlussgesprächs präsentierten die Vorstände der Gothaer außerdem ein neues ehrgeiziges Projekt.
Stärkung der Konzerneigenkapitalbasis
„2021 war ein außergewöhnlich starkes Jahr für die Gothaer, vor allem im Hinblick auf die Rahmenbedingungen“, sagte Konzernchef Oliver Schoeller auf der Pressekonferenz zum Jahresabschluss.
Das Jahr wurde vor allem von der Pandemie und der Flutkatastrophe geprägt. Tief Bernd sorgte für „einen der größten Schäden der Geschichte der Gothaer“, erklärte Schoeller, „eine Katastrophe, die uns auch menschlich tief erschüttert hat.“ Dank des guten Rückversicherungsschutzes konnte die Gothaer die Auswirkungen der Flutkatastrophe aber in der Bilanz gut verkraften.
Trotz all dieser Aspekte und des Niedrigzinsumfeldes konnte die Gothaer außerdem die Konzerneigenkapitalbasis weiter stärken. Es wird damit gerechnet, dass zum Jahresende ein Wert von 1.411 Millionen Euro erreicht wird. Zum Vergleich: Im Vorjahr belief sich die Summe auf 1.326 Millionen Euro.
Alle Sparten konnten zum Wachstum beitragen
Besonders erfreut zeigte sich Schoeller darüber, dass alle Sparten zum Wachstum der Gothaer beitragen konnten. 2021 wuchs die Sparte Komposit um 3,3 Prozent, Leben um 0,7 Prozent und Kranken um 2,2 Prozent. Insgesamt beträgt das Wachstum der Gothaer 2,4 Prozent.
Zum Vergleich: Für die gesamte Versicherungsbranche betragen die Werte laut GDV 2,2 Prozent für Komposit, 0,2 Prozent für Leben und 6,0 Prozent für Kranken. Insgesamt erwartet der GDV, dass die Versicherungsbranche ihre Beiträge um zwei Prozent steigern kann. Das heißt, dass der Gothaer Konzern mit seiner Steigerung der Beitragseinnahmen um 2,4 Prozent über Markt wachsen wird.
Mit seinen guten Ergebnissen konnte der Konzern schon im Herbst die internationale Rating-Agentur Standard & Poor’s überzeugen, die die Gothaer am 16. September trotz der schwierigen Marktbedingungen hochstufte. Die Gothaer Allgemeine Versicherung AG, die Gothaer Lebensversicherung AG und die Gothaer Krankenversicherung AG werden nun mit A eingestuft, der Ausblick ist „stable“.
Energiewende: Die Gothaer ergreift die Initiative
Außerdem nutzen die Vorstände die Pressekonferenz, um eine neue Initiative der Gothaer vorzustellen, die den Mittelstand dabei unterstützen soll, emissionsfrei zu werden: „Die Gesellschaft und damit auch der Mittelstand stehen gerade vor einer Mammutaufgabe: Bis 2030 sollen jährlich 33 Millionen Tonnen Treibhausgasemissionen eingespart werden. Diese enorme Anforderung birgt aber auch die Chance, über den Klimaschutz die Wettbewerbsfähigkeit des eigenen Unternehmens zu stärken“, sagte Schoeller. „Mit der Initiative 500-50-5 wollen wir dem deutschen Mittelstand dabei helfen, zügig Klimaneutralität zu erreichen und einen nachhaltigen Beitrag zur Klimawende zu leisten.“
Das Ziel: 500 Unternehmen finden, die in den kommenden fünf Jahren ihren CO2-Ausstoß um 50 Prozent reduzieren. Die Gothaer will dafür aktiv auf ihre Firmenkunden zugehen, sie können sich aber auch direkt auf der Website energiewende-einfach-mal-machen.de informieren und anmelden.
Auf ihrem Weg zur Emissionsfreiheit will die Gothaer sie dann tatkräftig unterstützen: „Wir sind der festen Überzeugung, dass nachhaltige Unternehmen auch geringere Risiken haben. Daher reduzieren wir für alle teilnehmenden Mittelstandskunden die Versicherungsprämie um zehn Prozent und überprüfen gemeinsam mit ihnen regelmäßig den Umsetzungsfortschritt“, sagte Thomas Bischof, Vorstandsvorsitzender der Gothaer Allgemeine AG.