Weltweit kämpfen Unternehmen gegen den Klimawandel. Die Gothaer hat sich der Schlacht bereits vor einigen Jahren angeschlossen. Ihre neueste Waffe dabei: Impact Investments.
Kurs auf grüne Investments
Bereits auf dem Jahresabschlussgespräch der Gothaer hatte Konzernchef Oliver Schoeller verlauten lassen, dass die Gothaer bei der Reise in eine CO2-freie Wirtschaft eine Führungsrolle einnehmen will. Das belegen zum Beispiel die neueste Auszeichnung von Zielke Research oder die rechnerisch CO2-neutrale Konzernzentrale. Schon jetzt finden bei der Gothaer nur noch Investments in Unternehmen statt, die weniger als 20 Prozent ihres Umsatzes auf Kohleabbau zurückführen können.
100 Millionen für mehr Nachhaltigkeit
Nun geht die Gothaer noch einen Schritt weiter. Neue Investments in Naturkapital erweitern das Portfolio. Die Gothaer ist damit Pionier am Markt. Konkret geht das mit dem Natural Capital Fund mit 100 Millionen US-Dollar los. Dieser gehört mit einem Zielvolumen von einer Milliarde US-Dollar zu den größten Fondskonzepten im Bereich Naturkapital. Er plant Investments in nachhaltige Land- und Forstwirtschaft in Europa, Nordamerika, Australien und Neuseeland. Diese Asset-Klasse befindet sich derzeit noch in der Entwicklung, bei der die Gothaer sie nun begleitet. Das Neu-Investment hat einen Zeithorizont von 15 Jahren.
Bei diesem Investment kooperiert die Gothaer Asset Management AG mit Climate Asset Management, dem Joint Venture zwischen HSBC Asset Management und Pollination. Bei Pollination handelt es sich um eine Investitions- und Beratungsfirma, die auf Lösungen zur Bewältigung des Klimawandels spezialisiert ist.
Naturkapital im Überblick
Nun stellt sich die Frage: Was ist Naturkapital eigentlich? „Unter Naturkapital verstehen wir nachhaltige Investments, sogenannte Impact Investments, die einen positiven Nachhaltigkeitsbeitrag leisten“, erklärt Alina vom Bruck, Vorständin Gothaer Asset Management AG. Dabei stehen eine bessere Biodiversität und eine Verringerung des CO2-Ausstoßes im Vordergrund. Aktuell zielt die Gothaer auf Investments, die mit dem Artikel 9 der EU-Offenlegungsverordnung konform gehen, allerdings seien am Markt nur begrenzte Anlagemöglichkeiten vorhanden. „Mit der Umwandlung von Flächen in nachhaltige Land- und Forstwirtschaft gehen wir den ersten Schritt und reduzieren nicht nur vorhandene CO2-Emissionen, sondern schaffen einen positiven Beitrag zur Biodiversität durch neue oder aufbereitete Flächen.“
Das Bundesamt für Naturschutz definiert Naturkapital als den „verborgenen Wert von biologischer Vielfalt und Ökosystemleistungen“. Dieser werde in privaten und öffentlichen Entscheidungen aktuell viel zu wenig beachtet. Entscheidungsträger sind sich der von der Natur „gratis“ bereitgestellten Leistungen schlicht nicht bewusst.
Vorreiter bei der Nachhaltigkeit
Gemessen am Kapitalanlagevolumen ist die Gothaer nun der größte Investor der Versicherungsbranche im Bereich Impact Investments. Mit diesem Investment unterstützt sie das Net-Zero-Ziel der Gothaer und die Umsetzung der ESG-Strategie des Unternehmens.
Bereits seit 2020 positioniert sich die Gothaer im Sinne der Nachhaltigkeit. Damals richtete der Konzern den Bereich Nachhaltigkeitsmanagement ein, der unter Leitung von Svetlana Thaller-Honold die Nachhaltigkeitsstrategie entwickelte. „Der Versicherungsbranche bietet sich die Gelegenheit, einen wertvollen Beitrag zu leisten, indem wir innovative Lösungen bereitstellen und unsere Kunden und Kundinnen bei der nachhaltigen Transformation begleiten“, sagt Svetlana Thaller-Honold dazu. „Mit unserer Nachhaltigkeitsstrategie positioniert sich der Gothaer Konzern eindeutig, nach innen und außen.“ Weitere Informationen zur Nachhaltigkeit bei der Gothaer finden Interessierte in den Beiträgen zur Nachhaltigkeitsstrategie und in „Kein Planet B“.
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