Via Skype präsentierte Konzernvorstand Oliver Schoeller die vorläufigen Zahlen für das noch laufende Geschäftsjahr 2020. Das Ergebnis: ein durchaus positives Resümee. Denn die Zahlen zeigen: Die Gothaer konnte der Corona-Pandemie trotzen. Und startet nicht nur mit guten Vorsätzen in 2021.
Gothaer trotzt der Krise
Der Covid-19-Einfluss in den Märkten und der Gesellschaft trifft auf eine solide aufgestellte und veränderungsfähige Gothaer.
„Der Konzern wächst in der Gothaer Allgemeine Versicherung AG und der Gothaer Krankenversicherung AG 2020 voraussichtlich deutlich. Bei der Gothaer Lebensversicherung AG wird der branchenkonforme Beitragsrückgang aufgrund der Corona-Krise zu einem Rückgang der Beiträge führen“, fasst Oliver Schoeller, Vorstandsvorsitzender des Gothaer Konzerns zusammen.
Der Rückgang der Beitragseinnahmen steigt dabei auf Konzernebene voraussichtlich um 0,1 Prozent auf 4.530 Millionen Euro. Das Konzernergebnis wird trotz guter versicherungstechnischer Ergebnisse coronabedingt sinken. Die Erwartung: 70 bis 80 Mio. Euro im Vergleich zu 115 Millionen Euro im Vorjahr. Der Kompositversicherer – die Gothaer Allgemeine – trotzt der Krise und ist insbesondere im Firmenkundensegment in einem verbesserten Marktumfeld sehr stark.
Verstärkter Fokus auf Vertriebspartner und KMU bei der Gothaer Allgemeine

Durch einen starken Zuwachs von 1.923 Millionen Euro wird das Plus der Gothaer Allgemeine Versicherung AG voraussichtlich mit 3,8 Prozent über dem Vorjahresniveau liegen. Und somit 1,9 Milliarden stärker als der Markt. Versicherungstechnisch ist das eine exzellente Leistung, vor allem unter Berücksichtigung der COVID-19 Pandemie. Zukünftig will die Gothaer laut Oliver Schoeller auf die starke Position im Firmenkundengeschäft aufbauen. Auch die Position als führender Partner des Mittelstands soll bestehen bleiben. So kooperiert die Gothaer beispielsweise bereits mit dem Unternehmen CyberDirekt, hinsichtlich Cyberpolicen für KMU-Kunden.
Neben der Absicherung des Cyberrisikos will der Konzern den Fokus unter anderem auf die „Gothaer GewerbeProtect“. Hier steht Vertriebspartnern bereits ein neues Tool zur Verfügung. Außerdem: regenerative Energien. Hier gelang dem Hauptsitz in Köln 2020 durch viel Engagement die Klimaneutralität. Weiterhin baut die Gothaer zunehmend den Bereich der E-Mobilität aus. Der Mobilitätssektor per se war in diesem Jahr pandemiebedingt rückläufig. Bis dato wirkt sich die gute Schadenssituation in Kraftfahrt dank geringe Natur- und Großschadenbelastung auf die Bilanz aus. Daraus ergibt sich eine deutlich verbesserte Schadensituation vor allem in der industriellen Sachversicherung. Insgesamt legte das Geschäft mit Privatkunden auf 539 Millionen Euro zu. Eine Steigerung um 1,5 Prozent.
Coronabedingte Einbußen bei Gothaer Leben

Wie Vorstandsvorsitzender der Gothaer Lebensversicherung AG, Michael Kurtenbach berichtet, sinken die gebuchten Bruttobeiträge aus 2020 um voraussichtlich 1,9 Prozent. In Summe auf 1.211 Millionen. Die coronabedingten Gründe hierfür sind Zahlungsschwierigkeiten bei Kunden sowie ein erschwerter Zugang zu Firmenkunden. Erleichternde Maßnahmen, die der Konzern den Kunden angeboten hatte, seien um 44 Prozent gestiegen. Für 2020 rechnet Kurtenbach daher mit einer Stornoquote bis zu 4,5 Prozent. Im Vergleich: 2019 lag diese bei 3,6 Prozent. Der Rohüberschuss steigt hier vermutlich auf 180 Millionen Euro.
Obwohl, oder gerade weil, das die Wachstumsrate der Lebensversicherungsbranche entsprechend getroffen hat, blickt die Gothaer optimistisch in die Zukunft. Produkte werden weiter ausgebaut:
„Die Gothaer bietet mit der BasisVorsorge-Fonds ab sofort eine modernisierte und renditestarke Rürup-Rente an. Das Fondsportfolio wurde komplett überarbeitet und durch kostengünstigere Fonds ersetzt, was zu einer deutlich höheren Ablaufleistung führt. Das Produkt wurde von Franke & Bornberg mit der Bestnote FFF+ ausgezeichnet“, gab Michael Kurtenbach, Vorstandsvorsitzender der Gothaer Lebensversicherung AG, bekannt.
Wachstum im Neugeschäft und Bestätigung guter Zusammenarbeit
Eine positive Bilanz verzeichnet hingegen die Gothaer Kranken. Ein Wachstum um 2,6 Prozent auf 888 Millionen Euro bestätigt: Die Gesundheit erlangt durch Corona einen neuen Stellenwert. Zum Wachstum der Zusatzversicherten um 13 Prozent hat laut Oliver Schoeller vor allem die neue Kooperation mit der AOK Rheinland-Pfalz und ein erneut starkes Wachstum in der betrieblichen Krankenversicherung beigetragen. Die Zahl der Vollversicherten zeigt ein Minus von 2,7 Prozent. Positiv wirkt sich die verringerte Inanspruchnahme ärztlicher Leistungen im Corona-Jahr 2020 aus. Leistungsausgaben werden so bei 0,3 Prozent weniger Nutzung auf 508 Millionen Euro sinken. Das Investment lag hingegen bei etwa 34 Millionen. Dadurch erwartet Schoeller einen um rund elf Prozent gestiegenen Rohüberschuss (157 Millionen Euro).
Bereits vor drei Jahren hatte sich die Gothaer engagiert, sowohl die Krankenzusatzversicherung, als auch die betriebliche Krankenversicherung über den Markt wachsen zu lassen. Auch eine gute Zusammenarbeit mit Versicherern für freie Vermittler – gerade während Corona – sei hier laut Schoeller entscheidend gewesen. Ratings wie die von Franke & Bornberg, das die Gothaer als eines der zehn finanzstärksten Krankenversicherungsunternehmen auszeichnet bestätigen die Strategie. Im Gesamtrating von Focus Money und Servicevalue schneidet die Gothaer unter den Top fünf mit „sehr gut“ ab.
„Gute Ausgangsbasis“ für Ambition25
In das neue Jahr startet die Gothaer erneut mit einer positiven Einstellung und großen Ambitionen. Bis 2025 will der Konzern die Wachstumsstrategie Ambition25 fortführen, um in der Kompositversicherung zu den fünf wachstumsstärksten Unternehmen am Markt zu gehören. In der Lebens- und Krankenversicherung wird ein Wachstum auf Marktniveau angestrebt. Auch hier liegt der Fokus weiterhin auf Nachhaltigkeit, auf Basis eines veränderungsfähigen Teams, konsequenter Digitalisierung sowie finanzieller Stärke. Der Weg dorthin sei es, die vorhandenen Stärken auszubauen und ein neues Kundenerlebnis zu schaffen. Konzernchef Oliver Schoeller sagt hierzu:
“Wir haben eine starke Ausgangsbasis. Wir sind seit 200 Jahren einer der führenden Anbieter im Firmenkundengeschäft, haben eine starke und engagierte Vertriebsmannschaft und sind darüber hinaus nah am Privatkunden, kennen seine Bedürfnisse und Anforderungen. Zudem haben wir in den letzten Jahren viel auf den Weg gebracht, um die Kundenzufriedenheit zu erhöhen und eine starke finanzielle Ausgangsbasis geschaffen, die uns jetzt Spielraum für Investitionen in die Zukunft gibt.”
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