Traumberuf Versicherungsmakler oder Finanzanlagenvermittler? Das ist bei der Berufswahl junger Menschen noch immer die Ausnahme. Es lohnt sich finanziell nicht, so zumindest die Meinung der Deutschen Vermögensberatung (DVAG) auf ihrem Unternehmensblog. In einem Beitrag war zu lesen: Der Job sei nicht „gewinnbringend beherrschbar“, wenn man mit vielen Produktgebern zusammenarbeitet. Die DVAG erklärte den Versicherungsmakler also zur aussterbenden Spezies. Und löscht den Beitrag kurze Zeit später wieder. Ist die Zukunft also doch nicht so duster? Lässt sich die „aussterbende Spezies“ noch retten?
Letzter Ausweg Geschäftsaufgabe?
Schauen wir – wie es auch die DVAG als Grundlage für ihre These getan hat – auf die aktuellen Zahlen. Wie ist die Stimmung innerhalb der Branche? Das aktuelle AfW-Vermittlerbarometer zeigt: sehr gemischt. 1.340 Teilnehmer wurden dabei befragt. Infolge von IDD musste mehr als die Hälfte aller Befragten ihre Arbeitsprozesse aufgrund der zunehmenden Verwaltungsprozesse umstellen. Neun von Zehn beklagen einen höheren Zeitaufwand für ihre Kundengespräche. Und: Fast jeder Zehnte Vermittler nach § 34d (GewO) sieht aktuell nur den letzten Ausweg: Die Geschäftsaufgabe.
Wird die Branche zur aussterbenden Spezies reguliert?
Keine rosigen Aussichten, beachtet man auch die Zahlen des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK). Denn die Registrierungen im Vermittlerregister haben sich innerhalb der vergangenen 12 Monate um fast 19.200 verringert. Fast genauso viele haben sich in den Jahren 2015, 2016 und 2017 abgemeldet. Wird die Branche zur aussterbenden Spezies reguliert?
Das Durchschnittsalter von Maklern liegt laut AfW bei 53 Jahren. Das bedeutet konkret: Statistisch gesehen wird in zehn bis 15 Jahren mehr als ein Drittel aus Altersgründen vom Markt zurücktreten. Und der Nachwuchs? Der fehlt. „Auch wir sind inzwischen eine 50-Plus-Gesellschaft. Und mehr als jeder dritte Versicherungsmakler steht in den kommenden fünf Jahren vor der Frage, wann und wie er in den Ruhestand gehen will“, so Ulrich Neumann, Leiter Partnervertriebe der Gothaer.
„Das Image von Berufen rund um Versicherungen ist eher schlecht. Das ist historisch bedingt: früher war der Versicherungsvertreter ein eher unangenehmer Produktverkäufer und das strahlt auf den Maklerberuf aus. Der bekannte Slogan ‚Lieber Müllmann als Versicherungsvertreter’ hält immer noch viele ab. Das ist schade, denn der hat aber mit dem hochqualifizierten Makler von heute nichts mehr zu tun“ (Ulrich Neumann)
„Gerade das macht den Maklerberuf so spannend“

Doch wie kann man dem Aussterben des Berufs entgegensteuern? „Die Modernisierung und die Digitalisierung der Branche, sowie das veränderte Kundenverhalten brauchen Ideen für neue Geschäftsmodelle. Gerade das macht den Maklerberuf zu einem spannenden Projekt“, erklärt Neumann. Kreativität, frischer Wind und innovative Ideen – in anderen Branchen ist genau das für den Nachwuchs entscheidend.
Ein Schritt in die richtige Richtung: Der Jungmakler Award
Eine Initiative, die den Branchennachwuchs aktiv fördert, ist der Jungmakler Award. Er findet in diesem Jahr zum neunten Mal statt. Auch die Gothaer ist 2019 erneut als Förderer dabei. „Der Jungmakler Award erleichtert jungen Menschen den Eintritt in die Finanz- und Versicherungsbranche und zeigt, dass junge Makler über eine sehr gute Ausbildung, ein professionelles Unternehmen und eine erstklassige Beratung verfügen. Der Trend vom ‚Abschlussvertreter’ zum modernen, innovativen Berater mit Online-Vertrieb wird dadurch zusätzlich gefördert.“
„Ein Ritterschlag für Neueinsteiger“
Die Begleitung durch Vertriebscoach Steffen Ritter ist eine perfekte Einstiegshilfe für Jungmakler. „Die flankierenden Maßnahmen sind somit im doppelten Sinne ein erster ‚Ritterschlag’ für Neueinsteiger“, so Neumann. Und weiter: „Die Gothaer unterstützt den Jungmakler Award bereits seit vielen Jahren aktiv. Regelmäßig besetzen wir die Jury im Regio- oder BundesCasting.“
Den Nachwuchs im Blick
Profitieren beide Seiten von Initiativen wie dem Jungmakler Award? „Auf jeden Fall. Denn Versicherer gewinnen professionelle neue Partner mit hoher Qualifikation. So gewinnt die komplette Branche.“ Und mitmachen lohnt sich: Denn die Teilnehmer profitieren nicht nur von der Chance auf summa summarum 25.000 Euro Geld- und Sachpreise, sondern auch von einem umfassenden Unternehmens-Coaching. Dabeisein können alle Branchenkollegen bis einschließlich 39 Jahre, die mindestens 5 Jahre Geschäftsführer oder Inhaber eines Maklerunternehmens sind. Und das Ganze natürlich kostenfrei. Hier gehts zur Anmeldung.
Aber auch an anderen Stellen setzt sich die Gothaer für innovative Fortschritte der Branche ein. So wurde im vergangenen Jahr die Gothaer Digital GmbH gegründet. Außerdem ist der Konzern im Vorstand des InsurLab Germany und sorgt so für stetigen Austausch zwischen klassischem Versicherer und InsurTech-Szene. Zudem wurde die Gothaer Azubi-Talentschmiede gegründet. „Auch dabei haben wir die Nachwuchsarbeit fest im Blick“, erklärt Neumann.