Bei Wind und Wetter in den Weinbergen, unten im Weinkeller oder im Gespräch mit dem Kunden: Winzer sind nicht nur echte Naturburschen und Weinliebhaber, sondern auch Marketingtalente und Menschenkenner. Kaum eine andere Berufsgruppe verlangt gleichzeitig so viel körperliche wie geistige Fitness und ist dabei Naturgewalten schutzlos ausgesetzt. Wir werfen einen Blick auf die Zielgruppe eines echten Allrounders: Dem Winzer.
Der Nektar der Götter
Die Geschichte des Weines ist so alt wie die Menschheit selbst – vielleicht sogar noch älter. Schließlich ist er seit jeher das “Getränk der Götter”. Sowohl die Römer als auch die Griechen hatten Götter des Weins. In nahezu allen Kulturen auf der Welt finden sich Hinweise, dass der Wein und seine Herstellung eine bedeutende Rolle spielten. So diente der edle Tropfen im alten Ägypten beispielsweise als Grabbeigabe.
„Das Leben ist zu kurz um schlechten Wein zu trinken“
huldigte auch Johann Wolfgang von Goethe den Wert eines guten Glases Wein. So ist es nicht verwunderlich, dass die Kunst des Weinanbaus selbst auf über 7.000 Jahre zurückverfolgt werden kann. Aber wie wird heute Wein produziert? Welche Voraussetzungen müssen gegeben sein und welche Risiken birgt der Beruf des Winzers? Wir haben mit Georg Zang, Winzer und Besitzer eines Weinguts in Unterfranken, über seine Leidenschaft für den edlen Tropfen und die Arbeit, die dahinter steckt, gesprochen.
Über unseren Experten
Georg Zang ist Winzer und betreibt in Sommerach ein echtes Familienweingut. In fünfter Generation übernahm er 2005 das Weingut seiner Eltern. Auch seine Frau Heike und die drei Kinder teilen die Leidenschaft für dieses einzigartige Handwerk. Gemeinsam vereinen sie Tradition mit moderner Technologie und kreieren mit viel Liebe zum Detail Weine höchster Qualität.
Redaktion: Welche Anforderungen gibt es für den Beruf Winzer und welche Fähigkeiten werden vorausgesetzt?
Georg Zang: Naturverbundenheit ist wichtig. Ich verbringe einen Großteil meiner Zeit in den Weinbergen. Außerdem sind Belastbarkeit und die Fähigkeit sich individuell anzupassen von Vorteil. Vom Weinberg über den Weinkeller, bis hin zum Beratungsgespräch mit dem Kunden, bin ich in allen Bereichen tätig.
Redaktion: Wie sieht der typische Tagesablauf eines Winzers aus?
Georg Zang: Ich würde es eher als „Wochenablauf“ beschreiben: Sonntags wird die Woche geplant – das kann sich je nach Wetter auch mal ändern. Meistens kümmern wir uns montags um Vermarktung und Versand. Dienstags und mittwochs geht es dann in die Weinberge, wo wir je nach Jahreszeit die entsprechenden Arbeiten durchführen. Richtung Wochenende liegt der Schwerpunkt dann wieder auf der Marketingarbeit.
Redaktion: Was sind die größten Risiken für Winzer und deren Betrieb?
Georg Zang: Wir sind ein erzeugender Betrieb und damit den Witterungen ausgesetzt. Starkregen, Unwetter und Hagel können genauso fatale Folgen für uns haben wie Trockenheit oder Dürre. In den letzten Jahren hat uns beispielsweise der Spätfrost die Arbeit erschwert. Wenn kleine, dünne Triebe nochmal Frost abbekommen, sterben sie ab.
Für den Winzer selbst ist die körperliche Arbeit in der Natur, im Keller auf der Leiter und mit den Maschinen natürlich auch riskant. Die Berufsgenossenschaft legt hier auch großen Wert auf Standsicherheit. Anwenderschutz ist bei der Arbeit mit Chemikalien oder Pflanzenschutzmitteln ebenfalls ein heißes Thema. Leichtsinn ist in unserem Beruf ein schlechter Berater.
Redaktion: Welche Auswirkungen hat die Corona-Krise auf Ihr Unternehmen und die Berufsgruppe im Allgemeinen?
Georg Zang: Wir sind ein Familienbetrieb mit eigenem Weingut. In unserem Fall haben wir das Glück, keine Pacht oder ähnliches zahlen zu müssen. Nichtsdestotrotz haben natürlich auch wir die Corona-Krise zu spüren bekommen. Unser Verkauf ab Hof ist zu Beginn der Krise fast auf null runterfahren. Dafür hat der Versand etwas zugelegt. Bei uns fällt aber auch Arbeit an, wenn wenig Weinverkauf stattfindet. Wir sind ein sehr traditionsbewusster Betrieb und darin liegt unser Vorteil. Viele treue Stammkunden kommen nach und nach unter Einhaltung der Vorschriften wieder zu uns.
Redaktion: Was gefällt Ihnen an Ihrem Beruf am besten?
Georg Zang: Die Vielseitigkeit und die schöpferische Tätigkeit – es ist ein sehr variantenreicher Job, bei dem kein Tag dem anderen gleicht.
Redaktion: Und was hebt Ihren Betrieb von anderen Winzern ab?
Georg Zang: Vom Rebsortiment her sind wir zu 80% mit Weißwein aufgestellt – ich persönlich baue meinen Wein säureärmer auf. Dadurch wird er harmonischer im Geschmacksbild.
Redaktion: Vielen Dank für diese Einblicke und das Interview.
Georg Zang: Sehr gerne.
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