Die private Krankenversicherung ist immer wieder ein Thema. Mal, weil die Bürgerversicherung kommen soll und dann doch wieder nicht, mal, weil die Beiträge steigen oder wie in diesem Jahr die großen Steigerungen ausbleiben. Und dann geht es natürlich auch darum, ob und wie sich die PKV in den nächsten Jahren und Jahrzehnten verändert. Ein Ausblick.

Player statt Payer

Player statt Payer – das ist das Zukunftsmotto der PKV: Weg vom reinen Kostenerstatter, hin zum Partner im Ökosystem Gesundheit. Das zumindest behaupten Studien wie zum Beispiel die von Adesso und den Versicherungsforen Leipzig. Die Versicherer wollen damit weg von der reinen Kostenerstattung hin zu einem Anbieter von Gesundheits- und Präventionsleistungen. Ziel ist es, Krankheiten dadurch zu vermeiden und möglichst frühzeitig eingreifen, wenn Krankheiten sich entwickeln. Etwa über das Tracken gewisser Körperfunktionen und Gesundheitsdaten wie Puls, Körpergewicht oder Bewegungsdaten über Apps und Wearables. Im Zentrum stehen dabei digitale Gesundheitsanwendungen, die den Kunden unterstützen.

Ein Use Case aus der Praxis ist die Kaia Rücken-App. Sie bietet den Nutzern ein individualisierbares Trainingsprogramm und Entspannungsübungen sowie Wissen rund um das Thema Rückengesundheit. Der Anbieter – das Start Up Kaia Health – bietet die App im Rahmen von Kooperationen mit mehreren gesetzlichen und privaten Krankenversicherern an. Darunter auch die Gothaer.

Innovationen fördern

Im Beispiel der Rücken-App nutzen Versicherer die App eines Drittanbieters. Die PKV sieht sich aber auch als Innovator, um Entwicklungen voranzutreiben und dem Ziel näherzukommen, als Partner auf dem Gesundheitsmarkt zu fungieren. Dafür gibt es Kooperationen zur Forschung. Auch mit Hilfe des jüngst gegründeten Venture-Capital-Fonds der PKV, der zum Beispiel Entwicklungen der Telemedizin, digitale Gesundheitsanwendungen, digitale Prävention und die Digitalisierung der Pflege fördern soll. Die Adesso-Studie führt als Beispiel hier Manoa an: Eine Medizin-App, die die Selbstkontrolle des Blutdrucks unterstützt, indem Sie regelmäßig an Messungen sowie

Medikamenteneinnahme erinnert und Tipps zu den Themen Ernährung, Bewegung und Stress per Chat anbietet. Außerdem ermöglicht die App die Dokumentation und das Teilen von Blutdruckwerten mit dem behandelnden Arzt.

Gothaer als Pionier

Die ersten Schritte in die digitale Gesundheitspartnerschaft ist die Gothaer bereits mit ihrer App gegangen. Natürlich lassen sich Rechnungen und Belege über die App scannen und einreichen, aber darüber hinaus bietet sie Features für die digitale Gesundheitsbegleitung: Eine Arztsuche zum Beispiel ist integriert, verbunden mit der Option, einen Termin online vereinbaren zu können. Telefoncoaches stehen den Gothaer-Versicherten über die App offen und beraten zu den Themen Rücken stärken, Stress lösen, ADHS behandeln und Familiengesundheit. Dazu kommen Gesundheitsservices wie etwa die Möglichkeit einer Videosprechstunde, das Einholen einer Zweitmeinung oder das zentrale Archivieren von Gesundheitsdaten. Die App zeigt einen ersten Blick in die digitale Zukunft der privaten Krankenversicherung.

Partnerschaft mit den gesetzlichen Kassen?

Die privaten Krankenversicherer streben auch eine ergänzende Gesundheitspartnerschaft mit den gesetzlichen Krankenkassen an. Im Fokus stehen hier ergänzende Angebote. Dabei müssen die GKV-Versicherten davon ausgehen, dass die gesetzliche Krankenversicherung eher an Leistung verliert und private Zusatzversicherungen an Bedeutung gewinnen. Gerade Präventionsangebote stehen auch im Bereich der Zusatzversicherungen im Fokus und gewinnen an Bedeutungen. Nicht zuletzt ist das dem gestiegenen Gesundheitsbewusstsein vieler Menschen geschuldet, die immer mehr Wert auf Vorsorge legen.

Ein Beispiel dafür ist der Tarif MediPrävent Premium der Gothaer. Er bietet ein breites Spektrum an Vorsorgeleistungen an und trägt zum Beispiel die Kosten für ambulante Vorsorgeuntersuchungen durch Ärzte. Beispielsweise zur Schlaganfallvorsorge, Hautkrebs-Früherkennung oder zur Früherkennung von grünem Star. Außerdem übernimmt er die Kosten für die regelmäßige Teilnahme an Präventionskursen, wenn sie von der gesetzlichen Krankenkasse zertifiziert sind. Solche Tarife helfen dabei, das Gesundheitsbewusstsein zu schärfen und motiviert die Versicherten dazu, sich um ihre Vorsorge zu kümmern.

Betriebliche Vorsorge als Pfeiler der Prävention

Noch viel stärker steht der Präventionsgedanke bei der betrieblichen Gesundheitsvorsorge über die bKV im Fokus. Dabei treffen sich ein gesteigertes Interesse der Menschen an der Vorsorge und die Fürsorge des Arbeitgebers, der die Kosten dafür im Rahmen der bKV für die Mitarbeitenden übernimmt. Damit sind Leistungen wie aus dem Präventionstarif der Gothaer für die Mitarbeiter abrufbar, ohne dass ihnen Kosten dafür entstehen.

Interessant für die Vermittler ist vor allem die heute noch sehr geringe Abdeckung an bKV-Lösungen am Markt: Weniger als zehn Prozent der Unternehmen bieten bKV-Lösungen heute an, obwohl die Vorteile für die Unternehmen und die Mitarbeitenden fast schon erdrückend groß sind. Die bKV gehört damit in Zukunft zu den Bereichen der privaten Gesundheitsvorsorge, die das meiste Potenzial bieten dürften.

Titelbild: © inueng/stock.adobe.com

Oliver Mest

Hat Rechtswissenschaften studiert und abgeschlossen, heute schreibender Versicherungsmakler in der NewFinance Redaktion. Wenn er nicht gerade Fachartikel verfasst oder Versicherungen vermittelt, findet man ihn beim Wandern in den Alpen (zur Not auch in Südfrankreich oder an der Nordsee vor der Tür).

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