Michael Glorius, Online-Marketing- und SEO-Experte von der OMGlorius GmbH, liefert in seinen Glorius Tutorials monatlich Tipps und Tricks. Seit Juni berichtet er nun zum Thema Suchmaschinenoptimierung (SEO). Welche sechs Fehler gilt es bei SEO zu vermeiden? Wir haben nachgefragt.

Was ist SEO?

Zunächst aber muss die Frage geklärt sein, was Suchmaschinenoptimierung überhaupt ist. Im Grunde ist SEO ein Teil von Search Engine Marketing (SEM), übersetzt in etwa Suchmaschinenmarketing. Zum SEM gehört außerdem das Social Media Advertising, kurz SEA. Dabei handelt es sich um Werbe-Strategien, die sich die Besonderheiten von Suchmaschinen und Social Media zunutze machen. Richtig angewandt, können sie die Sichtbarkeit des eigenen Webauftritts erhöhen und so neue (und auch bereits bestehende) Kunden auf das Unternehmen aufmerksam machen. Mehr Kundenbindung und zusätzlich neue Abschlüsse sind gewünschte Nebeneffekte von SEO und SEA. Kurz gesagt, gilt: je mehr eine Website auf SEO fokussiert ist, umso höher ist die Chance für eine hohe Platzierung bei den gängigen Suchmaschinen.

1: SEO nicht beachten

Glorius zufolge ist die Nichtbeachtung von SEO-Maßnahmen der „schlimmste Fehler, den ein Vermittler machen kann.“ Suchmaschinenoptimierung funktioniert immer, egal, welche Art der Webseite der Vermittler nutzt. Sei es nun eine eigene WordPress-Seite, der Baukasten eines Pools oder Versicherers, oder vielleicht einen Web-Baukasten wie WIX. Schon die Einhaltung einiger Grundregeln kann ausreichen, um bei der Google Suche in der Local Search Box angezeigt zu werden. 

2: Meta Keywords vergeben

Weiter warnt Glorius davor, Zeit und Energie in Maßnahmen zu stecken, die zwar aus SEO-technischer Sicht möglich, jedoch nicht notwendig sind. Zum Beispiel erlauben nahezu alle Content Management-Systeme die Vergabe von etwa SEO-Titeln oder Beschreibungen beziehungsweise Textauszügen – aber auch die eines Meta-Keywords. Google jedoch berücksichtigt die Meta Tag für Keywords nicht.

Google doesn’t use the keywords meta tag in web search – Matt Cutts

Stattdessen sollten Vermittler sich mit einer ausführlichen Keyword-Recherche befassen. Diese richtet sich vor allem nach der Frage, wie die Kunden ihn im Netz finden sollen. In diesem Beitrag gibt Glorius ausführliche Tipps zum Thema Keyword-Recherche.

3: SEO ist Azubisache

Suchmaschinenoptimierung ist keine Aufgabe für den Auszubildenden im Unternehmen, findet Michael Glorius. Im Gegenteil: Vor allem die Unternehmensführung sollte Maßnahmen zur Suchmaschinenoptimierung tragen. Wer mit SEO anfängt, der sollte sich zudem auf eine lange Reise durch Tipps, Tricks und neue Google-Anforderungen machen. Denn auf der einen Seite entwickelt sich die eigene Website stetig weiter, auf der anderen passen auch die großen Suchmaschinen, zum Beispiel eben Google, ihre Algorithmen an.

So hat Google etwa im Mai 2021 das Multitask Unified Model (MUM) gestartet, das die Websuche ein Stück weiter weg vom Sprachverstehen und hin zum Verstehen von Informationen führt. Das bedeutet, die Suchmaschine ist nun erstens in der Lage, Sprache zu verstehen, als auch sie zu generieren. Außerdem kann MUM Informationen über verschiedene Formen hinweg verstehen, zum Beispiel Text, Bilder und künftig auch mehr.

Glorius zufolge kommt es oft vor, dass alles, was mit Online-Marketing zu tun hat, von Unternehmen ausgelagert wird, sei es nun an den Azubi, die Assistentin oder ein Backoffice. Hier wird oft ohne jede Anleitung versucht ein gutes Ergebnis zu erzielen und ganz gelegentlich gelingt das auch, erklärt Glorius. Seiner Meinung nach sollten Vermittler sich die Expertise, die es braucht, um relevante Inhalte für Nutzer und Suchmaschinen zu schreiben, selbst aneignen. Die Website ist kein Marketing mehr, die Website ist Vertrieb. Ist der Nutzer einmal auf meiner Seite muss ich ihm nicht mehr zeigen, wie toll ich bin, ich muss ihm das Produkt, was er vorher gesucht hat, verkaufen. Ohne zu reden.

Doch wie gelingt der Start am besten? Dafür hat Michael Glorius bereits eine SEO-Roadmap entwickelt, die beim Einstieg hilft.

4: Keine Kontrolle über dein CMS

Dieser Punkt betrifft vor allem Baukastensysteme. Viele von ihnen werben zwar damit suchmaschinenfreundlich zu sein oder Einstellungen für Suchmaschinen zu bieten, aber wenn es anfängt spezifisch zu werden, haben die Baukästen oftmals schlechte Voraussetzungen. Vermittler stehen hier mittelfristig vor Problemen, die sich nicht mehr lösen lassen, ohne sich gleich ganz vom Baukasten zu trennen. Klassische Content Management Systeme wie WordPress, Joomla!, Typo3 oder Contao bieten wesentlich mehr Freiraum, befindet Michael Glorius. Wichtig für Vermittler: Sie sollten darauf achten, die Hoheit über das System zu haben und diese nicht beim Entwickler zu lassen. Es kann vorkommen, dass Webdesigner ihren Kunden nur Redakteursrechte geben – das reicht nicht aus. Vermittler brauchen alle Rechte für ihr System.

5: Standardisierte Inhalte

Manche Webseiten-Baukästen stellen Vermittlern vorgefertigte Textbausteine für ihren Online-Auftritt bereit. Michael Glorius warnt davor, diese zu nutzen – Inhalte sollten stets einzigartig sein. Wer auf der eigenen Webseite eigene Texte bereitstellt, wird von den Suchmaschinen belohnt. Duplizierter Inhalt dagegen, auch duplicate content genannt, wird oftmals mit einer schwächeren Einstufung in den Suchergebnissen bestraft. In ernsteren Fällen kann Google zum Beispiel die Indexierung der Seite aufheben. Die Suchmaschine ist bemüht, nur Seiten aufzulisten, deren Inhalte nicht auch irgendwo anders zu finden sind. Weitere Informationen zu duplicate content stellt die Website hier bereit. Einzigartigen Content zu erstellen, kann Zeit und Recherche kosten, doch es lohnt sich.

6: Ohne Fleiß kein Preis

Notwendig ist es obendrein. „Wer keine Zeit hat, hat keine Chance, resümiert Glorius. Als Agentur brauche ich einen Ansprechpartner, mit dem ich Ideen, Technisches, Neues oder bestehende Inhalte besprechen kann.“ Wer als Vermittler keine Agentur hat, muss einen starken inneren Antrieb haben. Vor allem zu Beginn bedeutet das einen großen Aufwand: Man schreibt und optimiert pausenlos. Bei der Suchmaschinenoptimierung kommen die Ergebnisse zudem nicht immer sofort, also ist auch Geduld gefragt. Einfach einen Fehler zu beheben und gleich nach 20 Sekunden auf Resultate hoffen, ist utopisch. Wer jedoch schnellere Ergebnisse erwartet, dem rät Glorius dazu, sich mit Google Ads zu befassen. Auch dazu gibt er hilfreiche Tipps hier auf dem Gothaer Maklerblog. 

Titelbild: © Michael Glorius

Lars Nievelstein

Hat Kunstgeschichte und Literatur studiert. Schreibt gerne. So gerne, dass er sich sowohl in der NewFinance-Redaktion als auch in der Freizeit damit beschäftigt. Und sollte er mal nicht schreiben, interessiert er sich für E-Sport, Wirtschaft und dafür, wer gerade an der Börse abrutscht.

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