Am 03. Januar 1987 wurde erstmals eine Frau in die Rock n’ Roll Hall of Fame aufgenommen. „Aretha Franklin” lautet der Name der US-amerikanische Soul-Sängerin, die den 3. Januar seither zum Internationalen Women Rock! Day kürte. Da Frauen nicht nur im Musikbusiness rocken, sondern auch besonders in unserer Branche, rückt die Gothaer für die Women Rock!–Serie Kolleginnen aus dem Unternehmen und der Branche ins Rampenlicht.
In dieser Folge sprechen wir mit Eva Tolksdorf, Gesundheitsmanagerin in der Gothaer. Ein Thema, das sie schon lange begleitet.
Redaktion: Sie haben bereits mit Ihrem Studium an der Deutschen Sporthochschule Köln den Grundstein für Ihre Arbeit im Bereich Gesundheit gelegt. Warum gerade dieser Bereich?
Eva Tolksdorf: Ich war damals aktiv im Leistungssport unterwegs und das Thema Gesundheit hat mich ständig begleitet. Insbesondere die Faszination wie man selbst aktiv dazu beitragen kann gesund zu bleiben beziehungsweise wieder gesund zu werden und was Körper und Geist alles mit der richtigen Unterstützung leisten können, hat mich begeistert.
Redaktion: Und wie kam der Übergang zu einem Versicherer?
Eva Tolksdorf: Nach meinem Studium bin ich erstmal in der ambulanten Versorgung eingestiegen. Genauer gesagt in einem medizinischen Versorgungszentrum (MVZ). Dort habe ich im Praxismanagement gearbeitet aber auch direkt therapeutisch am Patienten. Nach mehreren Jahren war ein gewisser Arbeitsalltag eingekehrt. Viele ähnliche Krankheitsbilder, die eine ähnliche Therapie erforderlich machten. Durch mein Praktikum während des Studiums bei der Gothaer ist mir positiv in Erinnerung geblieben, dass das Projektmanagement so abwechslungsreich ist. Kein Tag gestaltet sich wie der andere. Zusätzlich wollte ich das Thema Versorgung am Patienten von einer anderen Seite aktiv mitgestalten. So kam ich in das Gesundheitsmanagement der Gothaer Krankenversicherung und vollzog den Wechsel vom Leistungserbringer zum Kostenträger.
Redaktion: Was sind für Sie heute die Kernpunkte Ihrer Aufgabe als Gesundheitsmanagerin? Wie lässt sich Gesundheit managen?
Eva Tolksdorf: Meine Kernaufgabe im Gesundheitsmanagement ist es, unseren Kundinnen und Kunden entlang ihrer individuellen Patientenreise bestmögliche Unterstützung an die Seite zu stellen. Konkret schaue ich, wo diese großen Bedarf haben und mit welchen Gesundheitsservices und Versorgungsangeboten wir als Krankenversicherung einen großen Mehrwert liefern können. Nach der Recherche nach geeigneten Gesundheitspartnern schließt man Kooperationen, gestaltet ein Versorgungsmodell, baut passende Prozesse und erarbeitet die Kommunikationsstrategie, sodass der Kunde im richtigen Moment den für ihn richtigen Service angeboten bekommt. Für die Umsetzung dieser Strecke arbeite ich Hand in Hand mit vielen tollen Kolleginnen und Kollegen aus anderen Fachbereichen zusammen.
Gesundheit richtig zu managen bedeutet in erster Linie eine gute Gesundheitskompetenz zu entwickeln. Darunter versteht man die Fähigkeiten zu besitzen, Gesundheitsinformationen zu finden, zu verstehen, zu bewerten und für gesundheitsbezogene Entscheidungen anzuwenden.
Bei diesem Prozess möchten wir gerne unsere Kundinnen und Kunden partnerschaftlich unterstützen.
Redaktion: Wie wichtig ist Prävention? Und wie ernst nehmen die Kundinnen und Kunden das Thema gesundheitliche Vorsorge von einem Versicherer? Denkt sich die Mehrheit noch immer „Versicherung greift im Schadenfall und nicht zuvor“?
Eva Tolksdorf: Das altbekannte Sprichwort: Vorsorge ist immer besser als Nachsorge ist auch heutzutage richtig und wichtig. Insbesondere im Bereich Gesundheit. Leider sind die Deutschen bekannt als Präventionsmuffel, aber es ist ein Trend zu erkennen, dass sich dies positiv wandelt. Die GKV ist der PKV aus regulatorischen Gründen schon weiter voraus, aber auch wir bieten (im regulatorischen Rahmen) mehr und mehr präventive Gesundheitsservices an und bewerben diese aktiv bei unseren Versicherungsnehmerinnen und -nehmern.
Die Gothaer Krankenversicherung hat bereits vor einigen Jahren den Weg eingeschlagen, sich vom reinen Kostenerstatter hin zu einem Gesundheitsdienstleister zu transformieren. Diese strategische Weiterentwicklung spüren auch zunehmend unsere Kundinnen und Kunden und bewerten dies positiv.
Redaktion: Was wünschen Sie sich für die Zukunft des Gesundheitswesens im Versicherungskontext?
Eva Tolksdorf: Passend zur letzten Frage zum Thema Prävention wünsche ich mir modernere regulatorische Rahmenbedingungen, die es ermöglichen unseren Kundinnen und Kunden innovative, vielseitige Gesundheitsservices anzubieten. Denn: Wenn einem Patienten bei Eintritt einer Erkrankung die bestmögliche Behandlung schnell zugänglich gemacht wird, ohne sich im Gesundheitssystemdschungel zu verlieren, gewinnen alle.