Am 03. Januar 1987 wurde erstmals eine Frau in die Rock n’ Roll Hall of Fame aufgenommen. „Aretha Franklin” lautet der Name der US-amerikanische Soul-Sängerin, die den 3. Januar seither zum Internationalen Women Rock! Day kürte. Da Frauen nicht nur im Musikbusiness rocken, sondern auch besonders in unserer Branche, rückt die Gothaer für die Women Rock!–Serie Kolleginnen aus dem Unternehmen und der Branche ins Rampenlicht.
Diesmal sprechen wir Franziska Zepf. Sie ist in der Branche bekannt als Gründerin, Jungmaklerin sowie Social Media Expertin und hat den Work and Travel Lifestyle für sich perfektioniert.
Redaktion: Du bist Gründerin und Geschäftsführerin zweier Unternehmen: www.die-gründerinnen.de sowie von PremiusMakler für Versicherungen und Finanzen. Wofür stehen die Unternehmen jeweils?
Franziska Zepf: Die Unternehmen stehen beide vor allem dafür, andere Gründer, Selbstständige oder Jungunternehmer dabei zu unterstützen ihre Traumunternehmen aufzubauen. Wir möchten dieser Zielgruppe das Thema Finanzen und Absicherungen „abnehmen“. Dadurch ermöglichen wir ihnen freie Zeitfenster für den Aufbau ihrer Firmen, schützen ihre Existenz und sorgen für ein stabiles Finanzpolster.
PremiusMakler unterstützt in der Findung der passenden Versicherung, Finanzierung und Finanzanlage. In unserer zweiten Firma beraten wir die Zielgruppe auch über das Thema Finanzen hinaus.
Redaktion: Wann war für Dich der Schritt in die Selbstständigkeit klar? Welche Fragen hast Du Dir vorab gestellt?
Franziska Zepf: Ehrlich gesagt schon mit 21 Jahren. Ich habe mich in meinen vorherigen Angestelltenverhältnissen nie wohl dabei geführt nicht zu 100 Prozent nach meinen persönlichen Werten arbeiten zu können. Ich dachte zunächst ein Aufstieg innerhalb des Unternehmens zur Führungskraft würde mir dabei helfen. Als ich das dann erreicht hatte stellte ich fest: Man ist doch nur ein Zahnrädchen im Konzern.
Ich habe mich gefragt, welche meiner Werte unabdingbar sind. Welchen Sinn ich mit meiner Arbeit erfüllen möchte und wie ich diesen umsetzen kann.
Mal ganz ehrlich: Heute würde ich mir viel mehr Fragen stellen. Vor neun Jahren war ich aber so im „Flow“, dass ich über ein Scheitern gar nicht nachgedacht hatte. Zum Glück! Denn mit der Einstellung zum Erfolg konnte gar nichts schief gehen.
Redaktion: Du hast selbst mehrere Angestellte. Nach welchen Kriterien wählst Du diese aus? Und wie behauptest Du Dich als junge Chefin?
Franziska Zepf: Für mich zählen zu 100 Prozent menschliche Aspekte. Die sogenannten Social Skills. Meine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter müssen ins Team passen, die Unternehmenswerte teilen und in die gleiche Richtung wie PremiusMakler blicken.
Ich glaube ich lebe einen sehr modernen Führungsstil und bewege mich mit meinen Mitarbeitern auf Augenhöhe. Von verstaubten Führungstechniken oder Einschüchterungen halte ich nicht viel.
Ich verbringe die meiste Zeit meines Tages mit meinen Mitarbeitern. Da nehme ich mir den Luxus mit Menschen zu arbeiten, mit denen ich „kann“ und die mich inspirieren. Dadurch musste ich mich bisher nie offiziell behaupten. Der Aufbau und die Gründung der Firmen reicht da völlig aus, um ein lockeres Arbeiten nicht ins Negative abdriften zu lassen.
Redaktion: Du bist in der Branche bekannt für deine Trittsicherheit auf dem Social Media-Parkett. Wieso sind Dir die sozialen Medien besonders wichtig? Und inwiefern sollte jeder in der Branche diese Medien bedienen können?
Franziska Zepf: Oh erst einmal vielen Dank für das Kompliment. Wie auch bei meinen Mitarbeitern ist mir bei meiner gesamten Arbeit der Faktor Mensch am aller wichtigsten. Die Finanzen sind solch ein persönliches und sensibles Thema. Wir verlangen von unseren Kunden einen enormen Vertrauensvorschuss, indem sie uns zum einen einen tiefen Einblick in Ihre Finanzen aber zum anderen auch Ihre Ängste und Sorgen mitteilen, damit wir sie richtig absichern können. Da ist es mir ein Anliegen mich meinen Kundinnen und Kunden auch als Mensch zu präsentieren.
Das gleiche gilt natürlich fürs ganze Team. Das ermöglicht mir eine Plattform auf der der Mensch hinter der Firma im Fokus steht. Wie der Name „Social Media“ schon sagt, geht es hier eben Vorrangig um Soziales oder Menschliches. So gebe Ich den Interessenten erst einmal die Chance uns ein Stückchen kennen zu lernen, bevor Sie uns beauftragen. Das ist mir persönlich sehr wichtig und unterstützt unsere Art zu arbeiten.
Ich vertrete ehrlich gesagt nicht die Meinung, dass JEDER eine social Media Plattform bedienen MUSS.
Ich bin mir sicher, dass es die meisten Unternehmenskonzepte unterstützen und bei der Kundengewinnung hilft. Wenn man aber nicht dahinter steht und auch keine Lust darauf hat sich auf die Gepflogenheiten der Plattformen einmal einzulassen, würde ich mich auch nicht auf einer solchen bewegen. Dann doch lieber zu Arbeitsweisen greifen, hinter denen man steht. Allerdings kann ich allen, die mit dem Gedanken spielen, sich auf einer Social Media Plattform anzumelden nur ermutigen und sagen:
Versucht es, gebt dem Projekt etwas Zeit und gebt dem Thema eine Chance.
Redaktion: Du legst großen Wert auf eine gute Work-Life Balance. Durch Deine Workation gestaltest Du Deinen Arbeitsalltag besonders flexibel? Wie sieht das aus? Und was hat Dich auf die Idee dazu gebracht?
Franziska Zepf: Es ist schön, dass das so wahrgenommen wird. Früher war ich ein absoluter Workaholic und auch heute bin ich ein Mensch der sich leichter tut zu viel als zu wenig zu arbeiten. Für mich persönlich funktioniert es aber sehr in Etappen zu arbeiten. Wenn ich in Deutschland bin, arbeite ich wahrscheinlich etwas überdurchschnittlich. Wenn wir dann aber im Ausland sind, achte ich stark darauf, mich an meine Arbeitszeiten zu halten. Ich hatte immer schon große Ideen und Visionen wo ich mit PremiusMakler hin möchte, was ich Neues angehen, umsetzen oder kreieren möchte. Wenn ich an solchen Dingen arbeite brauche ich ein kreatives Umfeld und absolute Ruhe.
Mit der Zeit hatte ich einfach Lust darauf an völlig neuen Plätzen zu arbeiten um meine maximale Kreativität heraus zu locken.
So habe ich einfach einmal begonnen in Hotels, auf Berghütten oder neben Seen zu arbeiten. Als ich gemerkt habe, dass das meine Arbeit unterstützt und mich zudem persönlich einfach glücklich macht, haben mein Partner und ich dieses Lebensmodell ausgeweitet. Man kann den Feierabend oder eben die freie Zeit wirklich mit Leben füllen. Mittlerweile habe ich eine eigene To Do-Liste mit Aufgaben, die ich mir bewusst aufspare, um sie irgendwo am Meer umsetzen zu können.
Für mich gibt es einfach wenig was beruflich entspannender ist, als irgendwo an einer portugiesischen Klippe zu sitzen, die Wellen vor mir zu sehen und den Laptop auf zu klappen.
Und wie oft lassen wir unsere Feierabende vor dem TV sinnlos verstreichen? Wie cool ist es hingegen ein neues Land zu erkunden? Die Lieblingssportart auszuüben und surfen zu gehen? Oder einfach den Strand zu genießen? Mich erfüllt das mit unbeschreiblichem Glück. Außerdem liebe ich einfach Abwechslung und Veränderung. Da ist Reisen deutlich schöner als alle vier Wochen das Büro umzustellen.
Was ich erst nach ein paar Jahren Workations festgestellt habe, aber doch ein wichtiger Aspekt ist: Andere Länder und Kulturen funktionieren auch gut oder teilweise besser als Deutschland.
Ich finde es als Unternehmerin wichtig, die Augen auch für Unternehmensmodelle offen zu halten und sich gut funktionierende Methoden aus anderen Ländern anzusehen.
So konnten wir es von PremiusMakler bisher einfach machen, einfach ein wenig anders als der Durchschnitt am Markt zu sein und auch so wahrgenommen zu werden.
Redaktion: Was steht noch auf Deiner Liste? Als Unternehmerin, aber auch Weltenbummlerin?
Franziska Zepf: Als Unternehmerin befasse ich mich gerade intensiv mit der politischen Entwicklung und daraus resultierenden Anpassungen für unsere Branche. Darauf möchte ich nicht erst reagieren müssen, wenn es so weit ist, sondern lieber vorher PremiusMakler zukunftsfähig machen. Außerdem stricke ich gerade eine komplett neue Dienstleistung – wie auch sonst, wir sind ja in Portugal. Und wir bauen weitere PremiusMakler Zweigstellen auf.
Als Weltenbummlerin bin ich jetzt noch einen weiteren Monat in Portugal. Den Herbst werde ich ziemlich sicher in Deutschland verbringen, da ich in den letzten 12 Monaten gefühlt mehr unterwegs als zu Hause war und mich darauf freue, enger mit meinem Team zu arbeiten. Im kommenden Jahr wollen wir uns vielleicht einmal Richtung Asien orientieren. Am liebsten immer in Surfergegenden, um vor oder nach der Arbeit direkt in die Wellen hüpfen zu können. Absolute Träume sind die Mentawais in Indonesien, irgendwann einmal Australien und Neuseeland oder in den Lifestyle eines California Surfer Girls schnuppern zu können.