Am 03. Januar 1987 wurde erstmals eine Frau in die Rock n’ Roll Hall of Fame aufgenommen. „Aretha Franklin” lautet der Name der US-amerikanische Soul-Sängerin, die den 3. Januar seither zum Internationalen Women Rock! Day kürte. Da Frauen nicht nur im Musikbusiness rocken, sondern auch besonders in unserer Branche, rückt die Gothaer für die Women Rock! – Serie Kolleginnen aus dem Unternehmen ins Rampenlicht.
In dieser Ausgabe sprechen wir mit Hava Misimi. Als Gründerin und Geschäftsführerin von Yfinance holte sie nun auch den Titel Jungmaklerin 2021.
Redaktion: Liebe Hava, wodurch wurde bei Dir das Interesse für die Themen Finanzen und Versicherungen geweckt?
Hava Misimi: Ich habe mich schon sehr früh für die Finanzwelt interessiert und wollte ursprünglich gerne ein duales Studium in einer Bank machen. Leider hat das nicht auf Anhieb bei meiner damaligen Wunschbank geklappt, deshalb habe ich Wirtschaftswissenschaften an der Uni Hohenheim studiert und habe neben meiner Finance Vertiefung auch andere spannende Themenfelder für mich entdeckt. Daher fing ich zunächst bei KPMG als Beraterin an. Ich hatte schon immer gearbeitet, um mich selbst zu finanzieren. Mit dem ersten „richtigen“ Gehalt machte ich mir jedoch mehr Gedanken darüber, wie ich das Geld sinnvoll sparen und anlegen kann. Und welche Versicherungen man eigentlich so braucht.
Als ich das im Freundeskreis ansprach, gab es damals viele Fragezeichen – und das, obwohl die meisten von uns einen Wirtschaftshintergrund hatten. Also startete ich meinen Blog Femance Anfang 2018, zunächst als Lernplattform für mich selbst – worauf ich langsam sehr viel Spaß und durch viele Weiterbildungen vor allem Wissen rund um Versicherungen und Finanzanlagen entwickelte und den Weg „zurück“ in die Branche fand.
Redaktion: Warum hast Du Dich – trotz bereits großem Erfolg – entschieden am JungmaklerAward teilzunehmen? Welche Erfahrungen nimmst Du davon mit?
Hava Misimi: Ich habe den JungmaklerAward die letzten Jahre mitverfolgt und fand es immer sehr spannend. Daher habe ich mich entschlossen, dieses Jahr auch mit Yfinance teilzunehmen. Mitgenommen habe ich wie erwartet vor allem viel Inspiration, gleichgesinnte Kollegen, mit denen man sich austauschen kann, und einen neuen Blickwinkel und neue Möglichkeiten über mein Unternehmen.
Redaktion: In welcher Zielgruppe gibt es Deiner Meinung nach den größten Aufholbedarf zu den Themen Finanzen und Versicherungen?
Hava Misimi: Ich finde, dass es generell in Deutschland einen großen Aufholbedarf beim Thema finanzielle Bildung gibt und wie man selbst auch Verantwortung für seine Finanzen übernimmt. Es fehlt ein Grundverständnis für wirtschaftliche Themen, dies hat wiederum Auswirkungen auf uns persönlich. Beispielsweise das große Sparen auf dem Tagesgeldkonto, was leider immer noch sehr viele tun innerhalb Hochinflationsphasen und Niedrigzinsen. Für junge Menschen ist die Verunsicherung besonders groß bei diesen Themen – woher soll man das auch alles wissen? Es fehlt der Zugang. Die wenigsten jungen Menschen gehen noch in die regionale Filiale, um sich zu informieren. In den letzten Jahren ist aber sehr viel passiert in diesem Bereich. Das zeigen auch die zunehmenden Zahlen der Jungaktionäre.
Redaktion: Welche sind die drei wichtigsten Dinge, die Du über Finanzen gelernt hast?
Hava Misimi: Man muss selbst Verantwortung übernehmen, sowohl bei seinen Finanzen als auch für alle anderen Lebensbereiche, wenn man seine Wünsche in die Realität umsetzen möchte.
Es lohnt sich auch schon sehr früh mit kleinen Beträgen zu starten – der Zinseszins ist für uns alle da. Jeder kann also in seinem möglichen finanziellen Rahmen die richtigen Grundpfeiler setzen.
Geld ist nur ein Mittel zum Zweck. Den Zweck müssen wir für uns selbst bestimmen – solange ist Geld auch neutral und man sollte es auch rational betrachten und offen darüber reden – so wie man in anderen Lebensbereichen Themen offen anspricht und diskutiert.
Redaktion: … und welche die drei wichtigsten über Versicherungen?
Hava Misimi: Versicherungen sind leider (zu Unrecht) total stigmatisiert. Auch hier herrscht viel Verunsicherung bei jungen Menschen. Objektivität ist wichtig, denn Versicherungen sind ein Teil einer ganzheitlichen Finanzplanung.
Es gibt Must-Have Versicherungen, die die eigene Existenz absichern, aber auch Versicherungen, die man nicht unbedingt braucht.
Versicherungen sind, genau wie die eigenen Finanzen individuell. Es bringt nichts nach rechts und links zu schauen. Jeder hat andere Lebensziele, eine andere finanzielle Situation, andere Vorerkrankungen, andere Berufe & Co. Auch hier: Lieber ganzheitlich betrachten und für sich entscheiden was gut ist und nicht.