Am 03. Januar 1987 wurde erstmals eine Frau in die Rock n’ Roll Hall of Fame aufgenommen. “Aretha Franklin” lautet der Name der US-amerikanische Soul-Sängerin, die den 3. Januar seither zum Internationalen Women Rock! Day kürte. Frauen rocken nicht nur im Musikbusiness! Auch in unserer Branche gilt echte #Frauenpower. Deshalb rückt die Gothaer für die Women Rock! – Serie Kolleginnen sowie Frauen der Branche ins Rampenlicht.
In dieser Ausgabe sprechen wir mit Finfluencerin Marie Christina Schröders. FinFluencerin und Finalistin des JungmaklerAwards 2022. Mit ihrem Unternehmen SaFiVe wagte Sie zudem den Schritt ins Ausland und berät einen Großteil ihrer Kunden seither von Mallorca aus.
Redaktion: Frau Schröders, Sie beraten unter anderem Vorsorgeformen und Kapitalanlagen. Wie groß ist der Aufklärungsbedarf, wenn es um Finanzen und Versicherungen geht? Und wo liegen Hemmschwellen, die es zu überbrücken gilt?
Marie Christina Schröders: Die „Hemmschwelle“ beginnt meines Erachtens in der Erziehung und dem falschen Umgang mit dem Thema. Über Geld spricht man nicht. Kinder haben ja an sich keine Hemmungen vor Geld sondern wir als Eltern/Erwachsene/Umwelt erziehen diese Hemmschwelle. Dies hat oft was mit althergebrachten Glaubenssätzen zu tun oder auch mit Neid und einer Leistungsgesellschaft. Und einmal im Bildungssystem wird dieses Problem gleich fortgeführt: Chemie, Physik, und Religion auf dem Stundenplan aber „Geldlehre“? Fehlanzeige. Warum wird eigentlich etwas unterrichtet was für 3-5 Prozent der Menschheit im späteren Leben relevant ist, etwas was aber 100 Prozent brauchen nicht? Diese Ganzen über Jahre in der Kindheit verpassten Gelegenheiten dann in einer Beratung wieder abzubauen und „Vertrauen“ zu schaffen das lange konditioniertes „nicht reden über Geld“ vielleicht doch nicht richtig ist braucht viel Energie.
Redaktion: Wie kam es dazu, dass Sie Sich selbst mit dem Thema auseinandergesetzt haben? Warum die Versicherungswirtschaft?
Marie Christina Schröders: Ich fand Geld und aus Geld mehr zu machen schon immer spannend. Selten unter dem Aspekt des Besitzes oder Reichtum jedoch aber immer mit der Brille der Freiheit. Finanzielle Freiheit als Basis für ein selbstbestimmtes Leben – das interessierte mich und somit auch der Weg dorthin. Die Versicherungswirtschaft ist mit dem minimieren von Risiken ein Teil dessen.
Redaktion: Sie leben und arbeiten auf Mallorca. Wieso haben Sie sich für den Schritt entschieden? Und wie nehmen das die Deutschen Kunden an? Haben Sie dadurch auch Auswanderer unter ihren Kunden?
Marie Christina Schröders: Grundsätzlich mag ich Veränderung und Abenteuer. Ein solcher Schritt kostet immer Energie mit Kindern und Mut grundsätzlich. Ich hatte auch Sorge, aber die Lust etwas Neues zu probieren überwog. Ich finde das macht auch Unternehmertum aus: Wer aufgehört hat sich zu bewegen ist für mich eher „tot“ beziehungsweise in einem schönen Buch habe ich mal gelesen: Abenteuer sind gefährlich, aber die Routine ist tödlich. Ich denke dass dies auch sehr gut auf das Unternehmertum übertragbar ist. Somit wird auch Mallorca nicht „für immer“ sein – aber erstmal gefällt es uns hier ganz gut.
Redaktion: Haben Sie dadurch auch Auswanderer unter ihren Kunden?
Ja ich habe mittlerweile viele Kunden die sich auch für das Auswandern oder Leben an mehreren Orten interessieren. Mit dem Ziel meiner Beratung der finanziellen Freiheit geht dies ja ganz gut einher.
Redaktion: Wer ist generell Ihre Zielgruppe und warum?
Marie Christina Schröders: Meine Zielgruppe sind Menschen, weil ich sie so spannend finde.
Redaktion: Wie verhält es sich, wenn Kunden Sie zum persönlichen Gespräch treffen möchten? Wie läuft es ab, wenn Kunden zum Gespräch nach Mallorca reisen? Und gab es Anfragen, die auf Grund der örtlichen Distanz zurückgezogen wurden?
Wir haben hier ein Schulungszentrum auf Mallorca in dem die Kunden bei einer Gutachtenbesprechung auch übernachten können. Weiterhin lade ich auch manchmal zu Schulungsthemen ein. Daher:
Wer will kann gerne mit mir Kaffee trinken. Das würde ich auch nicht auf Deutschland oder Mallorca begrenzen.
Aufgrund der örtlichen Distanz wurde noch nie eine Anfrage zurückgezogen, jedoch 2-3 mal wegen der komplett digitalen Beratung. Das war aber bereits in Deutschland so.
Redaktion: Was empfehlen Sie selbstständigen Vermittlern, die ebenfalls mit dem Gedanken spielen, sich im Ausland niederzulassen? Wie können sie sich herantasten?
Marie Christina Schröders: Machen! Ich glaube immer wenn man auf eine Sache richtig Lust hat und an das Ziel fest im Blick, dann ist der Weg dahin schon eine Freude.
Redaktion: Sie führen Ihr Unternehmen sehr erfolgreich, sind damit auch auf das Siegertreppchen des vergangenen JungmaklerAwards gekommen. Wie sehen die nächsten Schritte aus?
Marie Christina Schröders: Oh danke für das Kompliment. Die nächsten Schritte? Ich versuche immer eine Mischung zu finden aus Zufriedenheit in dem was schon ist, und das macht mir unheimlich viel Spass. Die Beratung und der Kontakt zu den Kunden. Aber klar, es gibt auch Pläne. Wir haben gerade eine neue Firma gegründet mit dem Schwerpunkt der LGBT+ Beratung, hier geht es bald on und hoffentlich auch up. Weiterhin, langfristiger arbeite ich an der Skalierung des in meinem Unternehmen implementierten Gutachtenprozesses. Somit bleiben die Tage kurzweilig da bin ich mir sicher.
Titelbild: © Marie Christina Schröders