Am 03. Januar 1987 wurde erstmals eine Frau in die Rock n’ Roll Hall of Fame aufgenommen. “Aretha Franklin” lautet der Name der US-amerikanische Soul-Sängerin, die den 3. Januar seither zum Internationalen Women Rock! Day kürte. Frauen rocken nicht nur im Musikbusiness! Auch in unserer Branche gilt echte #Frauenpower. Deshalb rückt die Gothaer für die Women Rock!-Serie Kolleginnen sowie Frauen der Branche ins Rampenlicht.
In dieser Ausgabe sprechen wir mit Finfluencerin Marie Lauchstädt. Nach ihrer Ausbildung zur Bankkauffrau machte sie sich 2016 als Finanzierungsmaklerin mit ihrem Unternehmen Immobilienfinanzierungen Marie Lauchstädt selbstständig. Seit dem Jahr 2017 ist sie Partnerin der HFS GmbH. Ein Konzept, das Anerkennung findet: Beim JungmaklerAward 2021 erhielt sie als Sonderauszeichnung den Baufi-Sonderpreis der ING-DiBa.
Redaktion: Frau Lauchstädt, wie sind Sie in den Bereich der Immobilienfinanzierung gekommen? Und warum haben Sie Sich für diese Sparte entschieden?
Marie Lauchstädt: Auf den Bereich der Immobilienfinanzierung bin ich tatsächlich eher zufällig gekommen. Ich war damals bei der DVAG, also auch schon im Finanzbereich, tätig, und als ich dort meine erste Immobilienfinanzierung begleitet habe, wusste ich: Genau das ist mein Geschäft und auch nur die Immobilienfinanzierung soll mein Geschäft werden.
Ich liebe es einfach Menschen bei diesem Schritt zu begleiten. Die meisten Kundinnen und Kunden kaufen einmal im Leben eine Immobilie. Daher ist dieser Kauf auch mit einigen Emotionen verbunden. Wenn Projekte vom Papier zur Wirklichkeit werden oder wenn Kunden mir leuchtenden Augen vor mir sitzen, weil sie ihre Traumimmobilie besichtigt haben – genau dann merke ich, dass es meine Berufung ist. Die Immobilienfinanzierung ist für mich nicht nur eine Dienstleistung, sondern das Hilfsmittel, um den eigenen Lebensmittelpunkt zu schaffen.
Redaktion: In Frank Struß, Inhaber des HFS Finanzservice, haben Sie einen Mentor gefunden. Haben Sie konkret danach gesucht? Wie haben Sie die „die Abnabelung“ geschafft, beziehungsweise inwieweit Distanz gewahrt, um als eigenständig wahrgenommen zu werden?
Marie Lauchstädt: Nein, konkret habe ich nicht nach einem Mentor gesucht. Unsere erste Begegnung war rein zufällig, und im Nachgang das Beste, was mir je passieren konnte. Da ich bereits vorher schon selbstständig war und ein eigenes Büro geführt habe, konnte ich einige Unternehmereigenschaften bereits mitbringen. Ich habe mich am Anfang recht oft in seine Kundengespräche gesetzt, um viel zu lernen.
Wir lernen eben am schnellsten durch Imitation. Man muss das Rad nicht neu erfinden.
Ich habe mal gelesen, es sei ein Zeichen von Intelligenz, auf den Erfolgen anderer aufzubauen. Individualität kann sich auf der Grundlage des bisherigen Wissens viel besser entwickeln. Und das Fachwissen im Bereich der Immobilienfinanzierung ist grundlegend gleich. Ob aus dem Jahr 1995 oder 2022. Bei Familie Struß fühle ich mich ein bisschen wie zu Hause, was mich noch stärker im Business wachsen lässt.
Redaktion: Wo liegen die größten Herausforderungen im Bereich der Immobilienfinanzierung? Wie aufgeklärt sind die Kunden und über welche Aspekte sind sie sich oft noch gar nicht bewusst?
Marie Lauchstädt: Aus aktueller Sicht gibt es einige Herausforderungen: steigende Kaufpreise sowie steigende Zinsen. Daher ist der richtige Finanzierungsaufbau sehr wichtig. Zudem aber auch, dass Kunden Eigenkapital mitbringen. Ich persönlich finde, dass leider zu viel mit Finanzierungen ohne Eigenkapital geworden wird.
Gerade zur jetzigen Zeit kann es sehr gefährlich sein, ohne Eigenkapital einen Hausbau zu beginnen. Mir ist wichtig, dass meine Kunden auch noch Jahre nach dem Abschluss der Finanzierung glücklich sind.
Ein weiteres Thema ist aber zum Beispiel auch das Sonderkündigungsrecht nach § 489 BGB. Dieser Paragraf ist für Kunden sehr wichtig bezüglich der Anschlussfinanzierung. Leider wissen viele nichts von ihrem Recht und zahlen jahrelang höhere Zinsen.
Redaktion: Im vergangenen Jahr haben Sie im Rahmen des JungmaklerAwards den Baufi-Sonderpreis der ING-DiBa erhalten. Ganz ehrlich: Haben Sie damit gerechnet? Und was bedeutet Ihnen diese Auszeichnung?
Marie Lauchstädt: Wenn man bei solch einem Wettbewerb mitmacht, möchte man natürlich auch vorn dabei sein, auch wenn die gesamte Reise schon ein Gewinn an sich war. Ich glaube fünf meiner Kollegen waren ebenso im Bereich der Immobilienfinanzierung tätig, aber jeder auf seine besondere Art.
Als Herr Wintrich von der ING, bei der Siegerehrung, eine Bewertung meines Kunden vorgelesen hat ist mir nochmal bewusst geworden, wie sehr meine Kunden meine Arbeit schätzen und wie glücklich ich sein kann, solche Kunden zu haben. Ich freue mich auch heute noch sehr über die Auszeichnungen. Und vor allem bin ich dankbar, dass ich diese Reise gehen durfte und großartige Menschen kennenlernen konnte.
Redaktion: Wo sehen Sie Ihr Unternehmen in den nächsten zehn Jahren? Was ist das nächste Ziel?
Marie Lauchstädt: Ich sehe mein Unternehmen an mindestens zwei Standorten und mit einer großen und professionellen Onlinepräsenz. Auf die Zukunft und die technischen Möglichkeiten freue ich mich riesig. Mein nächstes Ziel: Eine bessere Visualisierung der Finanzierung, in der Beratung, für meine Kunden.