Am 03. Januar 1987 wurde erstmals eine Frau in die Rock n’ Roll Hall of Fame aufgenommen. „Aretha Franklin” lautet der Name der US-amerikanische Soul-Sängerin, die den 3. Januar seither zum Internationalen Women Rock! Day kürte. Da Frauen nicht nur im Musikbusiness rocken, sondern auch besonders in unserer Branche, rückt die Gothaer für die Women Rock!–Serie Kolleginnen aus dem Unternehmen und der Branche ins Rampenlicht.

In dieser Ausgabe sprechen wir mit Nelli Schatilov. Als erfolgreiche Jungmaklerin beschäftigt sie sich mit ihrem Unternehmen Fem.Konzept – schwerpunktmäßig mit der Zielgruppe Frau. Wir fragen nach warum. Und wie.

Redaktion: Nelli, Du hast Dich für Frauen als Deine Zielgruppe entschieden. Warum?

Nelli Schatilov: Ich habe anhand meiner Beratungen festgestellt, dass Frauen eine besondere und einzigartige Situation in Sachen Finanzen aufweisen. Hierzu zählen unter anderem unterschiedliche Lebensphasen. Um einige Beispiele hierfür zu nennen: Eine Gruppe von Frauen möchte sich voll auf ihre Karriere fokussieren. Gleichzeitig gibt es diejenigen Frauen, die während ihres Berufslebens eine Familie gründen möchten, in die Elternzeit gehen und anschließend womöglich wieder ins Berufsleben gelangen. Menschen sind sehr vielfältig und unterschiedlich. Jede Frau hat eine individuelle Ausgangslage und eine ganz persönliche Zielvorstellung, was den Beratungsalltag spannend macht.

Ich möchte Frauen in jeder Lebensphase empowern und sie in ihren Finanzen bekräftigen. Ich möchte ihnen aufzeigen, dass es überhaupt nicht schwierig ist den Überblick in den eigenen Finanzen zu bekommen und dass der Versicherungs- und Finanzdschungel zu meistern ist.

Da ich mich selbst in diesen Lebensphasen befinde und befinden werden, können sich Frauen mit mir sehr gut identifizieren. Das wird mir immer wieder im Kennenlerngespräch mitgeteilt.

Redaktion: Sind Frauen generell eine vernachlässigte oder sogar unterschätzte Zielgruppe der Branche?

Nelli Schatilov: Mir ist aufgefallen, dass Finanzberaterinnen sich immer mehr auf die Zielgruppe „Frauen“ fokussieren. Aus diesem Grund würde ich nicht behaupten, dass Frauen vernachlässigt oder unterschätzt werden. Zudem ergreifen immer mehr Frauen die Initiative und nehmen eine Finanzberatung in Anspruch, da ihnen bewusst ist, dass Handlungsbedarf besteht.

Finanzielle Unabhängigkeit, auch die Unabhängigkeit vom Partner rückt in den Fokus.

Redaktion: Wie bist Du selbst mit dem Thema Finanzen in Berührung gekommen?

Nelli Schatilov: Ich wusste schon während meiner Schulzeit, dass ich mich beruflich dem Thema Finanzen widmen möchte. Aus diesem Grund habe ich mich zunächst für ein breitgefächertes Studium entschieden, und zwar Wirtschaftswissenschaften. Zum Ende meines Studiums habe ich von einem Finanzdienstleistungsunternehmen erfahren, mich beworben und wurde angenommen. Während meines Studiums habe ich mich stark in die Finanzthematik eingelesen. Als ich meinen Berufseinstieg in genau dieser Branche gemacht habe, wurde es intensiviert.

Weder in der Schule noch in der Universität oder in der Hochschule werden die Themen Finanzen und Versicherungen ausreichend thematisiert.

Mein Ziel ist es, mein Finanzwissen mit anderen Menschen zu teilen und finanzielle Aufklärung zu schaffen. Neben der Finanzberatung habe ich zusätzlich begonnen Impulsvorträge an einer Universität zu halten.

Redaktion: Was fällt Dir in der Beratung auf? Wo gibt es die größten Wissenslücken?

Nelli Schatilov: Die größten Wissenslücken, die mir aufgefallen sind, betreffen das Thema Altersvorsorge. Die Möglichkeiten der unterschiedlichen Altersvorsorge sind nicht bekannt, auch die Höhe der Rentenlücke ist nicht bewusst. Hier sollte noch viel mehr Aufklärung geschehen.

Redaktion: Was sind hingegen Vorurteile, die möglicherweise bereits behoben sind?

Nelli Schatilov: Ein Vorurteil ist, dass Frauen gerne ihre Finanzen in die Hände des Partners geben. Das trifft heutzutage nicht mehr vollständig auf Frauen zu. Denn Frauen, die zu mir in die Beratung kommen, wollen die Verantwortung für ihre Finanzen übernehmen und finanzielle Unabhängigkeit erlangen.

Redaktion: Aktuell befindest Du Dich im Finalkampf des diesjährigen JungmaklerAwards. Wie bist Du darauf aufmerksam geworden? Und mit welcher Erwartungshaltung hast Du Dich beworben? Wurde sie erfüllt?

Nelli Schatilov: Auf den JungmaklerAward bin ich 2021 durch Branchenkolleginnen und -Kollegen aufmerksam geworden und dieses Jahr wollte ich selbst den Schritt gehen und meine Marke Fem.Konzept vertreten, sowie meine Vision vorstellen.

Die Idee hinter dem JungmaklerAward finde ich herausragend: Denn es geht um die Zukunft der Finanzbranche. Zukunftsorientiertes Denken und Handeln, ehrliche und bedarfsgerechte Beratung mit Kundenfokus sowie Unternehmensvisionen stehen im Vordergrund.

Zu meiner Motivation zählte das mir wichtige kontinuierliche Wachstum und der Austausch mit erfahrenen Branchenexperten.

Meine Erwartungen wurden sogar übertroffen. Ich bin aufgeschlossen in die Reise des JungmaklerAwards gestartet. Es kamen zwei Mentoren Coachings und ein Workshop auf mich zu, aus denen ich einen riesigen Mehrwert ziehen konnte. Mit jeder Etappe und Aufgabe habe ich mehr Klarheit bekommen und konnte meinen Blick schärfen, sodass ich auch in dieser Zeit mein Konzept weiterentwickeln und Ideen für die Zukunft mitnehmen konnte.

Redaktion: Was ist Dein USP? Oder besser gesagt: Warum wirst Du Deiner Meinung nach die nächste JungmaklerAward-Gewinnerin?

Nelli Schatilov: Mein USP ist das digitale Finanztagebuch. Anhand meiner Beratungen konnte ich einige Herausforderungen meiner Kundinnen herausfiltern: Oftmals fehlt es an Zielbewusstsein, an Disziplin und an Kontinuität, um beispielsweise gesetzte Finanzziele zu erreichen. Hierfür habe ich Lösungen entwickelt.

Darüber hinaus habe ich in meiner Zielgruppe unterschiedliche Kundinnentypen identifiziert und individuelle Lösungsansätze erarbeitet. Ich bin in der Beratung auf Augenhöhe mit meinen Kundinnen und arbeite sehr gewissenhaft. Gleichzeitig blicke ich agil in die Zukunft und freue mich sehr darauf, die Finanzbranche mitzuverändern.

Redaktion: Wie sieht das digitale Finanztagebuch aus?

Nelli Schatilov: Aktuell ist es eine interaktive Excel-Tabelle, mit der die Userin gemeinsam mit mir ihren Umgang mit Geld tracken kann, das Money-Mindset geschärft wird, eine Einnahmen- und Ausgabenübersicht eingebaut ist, eine Budgetstrategie erarbeitet wird und ihre Ziele definiert werden können. Die Ist- und Opt(imale) Situation werden gegenübergestellt. Zukünftig möchte ich das digitale Finanztagebuch ausbauen und es alltäglicher und zugriffsbereiter gestalten, womöglich mit einer App-Lösung.

Titelbild: © Nelli Schatilov

Stephanie Gasteiger

Mitglied der NewFinance-Redaktion mit beruflichem Hintergrund in der PR und Wurzeln am Chiemseeufer. Ist ganz nach Friedrich Nietzsche davon überzeugt, dass die Glücklichen neugierig sind. Und ebenso umgekehrt.

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